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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 75
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Osterbräuche aus dem christlichen Glauben, aus Volks- und Aberglaube

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- Eier waren Nähr- und Stärkungsmittel.

- Wenn man zum Eiersieden drei Vater Unser beten sollte, so ist dies ein
beredtes Zeugnis für das Zueinander von Glauben, Volksglauben und
Aberglauben.

- Schließlich verstand man Eier als Magie zur Steigerung der männlichen
Potenz.

- Oder Karfreitagseier verderben nie und man verwendet sie, um im
Glücksspiel Erfolg zu haben, Ertrinkende aufzufinden sowie als Amulette
in der Aussteuer für die Tochter oder im eigenen Wäscheschrank.
In Gengenbach gab es am Karfreitag eine Suppe mit den Karfreitagseiern
des Vorjahres14.

Ostereier zu verschenken ergab sich einerseits aus der Funktion der Eier
als Abgabe, anderseits konnte man an Ostern anderen eine Freude mit dem
Schenken von Eiern machen, da der Verzehr von Eiern in der Fastenzeit
verboten war.

Einige historische Fakten zum Osterei sind:

- Seit dem 12. Jahrhundert gab es in der Kirche die „benedictio ovorum"
nach der Fastenzeit15, eine Segnung der Eier, die besondere Kräfte für
den Menschen als Folge hatte.

- Seit dem 13. Jahrhundert gibt es gefärbte Ostereier.16

- Um 1600 waren Ostereier im allgemeinen Brauch vertreten.

- 1615 wurde das „Osterei" als Wort in Straßburg bekannt.

- Im 17. Jahrhundert wurde es besonders in Bayern üblich, Ostereier mit
Silber und Gold oder mit figürlicher Malerei zur verzieren. Solche Eier
waren aber auch z. B. aus Holz und Metall.

- 1691 schrieb der Abt von Schuttern17, dass er für die Kinder Eier an
Ostern im Garten versteckte.

- Schließlich gab es noch im 19. Jahrhundert festgelegte Zahlen18 für
gefärbte und ungefärbte Ostereier 4:3 oder 2:3.

b) Der Osterhase

Der Ostereier legende Osterhase wird erst im 17. Jahrhundert als Behauptung
in kindgerechter Auffassung erwähnt. 1678 taucht er in einer Abhandlung
eines Heidelberger Mediziners auf19. Erst im 19. und 20. Jahrhundert
hat er allgemein Verbreitung gefunden. Es fällt daher schwer, diesem
Osterhasen in Glauben, Aberglauben und Volksglauben nachzuspüren: Der
Hase könnte vielleicht ein Symbol der wiedererwachenden Natur und der
Fruchtbarkeit sowie des Frühlings sein, da er sich erst im Frühjahr, einigermaßen
durch das Gras geschützt, in der Natur zeigt.


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