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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 110
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Martin Ruch

tung dieses Brauches: „ Viele Bauern glauben heute noch, daß wenn eine
Matze im Hause ist, der Blitz keine Gewalt über dasselbe habe und halten
deshalb stets eine solche im Hause. "31

Rosch Haschana

Das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana und Jörn Kippur, der Versöhnungstag
, sind rein religiöse Feste. An diesen Tagen wird das Schofar, das
Widderhorn, geblasen.

Bertel Schnurmann aus Offenburg am 10.9.1939 an den Bruder Siegfried
:

„Mein Ib. Siggerle! Wir nähern uns immer mehr Rosch-haschanah u. immer
noch Galuth (Leben im Exil, d. h. noch nicht in Palästina, wohin Bertel
Schnurmann die Ausreise erst später und unter abenteuerlichen Bedingungen
gelang, siehe ,In ständigem Einsatz'). Es wäre so schön gewesen,
wenn Du, mein Ib. Brüderle mit den Ib. Eltern die Feiertage in L. (Luxemburg
) hättest verbringen können. Wir sind halt Pechvögel. Morgen heißt es
wieder nach Hause und wird es dieses Jahr ein trauriges Rosch-haschan-
ah-Fest sein. Ob es wohl in Offenburg Minjan (die zur Abhaltung des Gottesdienstes
erforderliche Mindestzahl von zehn männlichen Juden) gibt und
wir Gottesdienst abhalten können? Ein Feiertag ohne Gottesdienst ist wie
das Essen ohne Salz. (...). Was wird uns das Neue Jahr bringen, hoffentlich
einen recht baldigen Frieden, so daß wir das nächste Rosch-haschanah-
fest gemeinsam wieder feiern können. (...) Deine Schwester Bertel"3^*

Sukkot

Das Laubhüttenfest ist ein großes Fest im jüdischen Kalender. Gewöhnlich
fällt es in den späten September oder in den Oktober. Basis ist auch hier
ein Bibeltext: „Sieben Tage sollt ihr in Laubhütten wohnen, dass eure
Nachkommen wissen, wie ich die Kinder Israels habe in Hütten wohnen
lassen, als ich sie aus Ägyptenland führte" (3. Buch Mose 23, 42-43).

Die Laubhütte hat wahrscheinlich ihren Ursprung in einer provisorischen
Unterkunft der Winzer während der Weinernte, die um diese Zeit
stattfindet.

Es ist ein alter jüdischer Brauch, am Laubhüttenfest eine geschmückte
Hütte draußen vor dem Haus zu errichten, darin zu essen, mit Freunden zusammenzusein
und (jedenfalls die frommen Juden haben immer daran festgehalten
) auch draußen zu schlafen.

Sie waren auch in Offenburg einmal eine selbstverständliche Erscheinung
gewesen, die Laubhütten. In einem Bericht für das Offenburger Tageblatt
schilderte ein ungenannter Autor am 8.1.1934 Begebenheiten aus sei-


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