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„Trenderle" und „Holegrasch": Spuren jüdischen Brauchtums in der Ortenau
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Chanukka-Trenderle. Holz und
Plastik. England 1993. Geschenk
Eva Mendelsson,
Judaica-Sammlung Museum
Offenburg
am letzten Chanukka-Tag zurück von seinem unfreiwilligen Winteraufenthalt
. (Eduard Cohn war am 10.11.1938 nach Dachau deportiert worden.)
Wie war damals die Freude groß. "
Dienstag 7.12.39:
„Heute ist schon der zweite Tag Chanukka, und gerade kommen wir vom
Entzünden. Es war schon schön, aber so feierlich wie bei uns zuhaus war
es bis jetzt noch nicht. Frl. Bendix selbst kann kaum Iwoth, sonst würde es
bestimmt viel schöner sein. Das ,Maos zur' wird hier auch so schnell gesungen
, das gefällt mir gar nicht. Ich würde sehr gerne einmal zu Hause
beim Entzünden sein, aber wir dürfen nicht. Dagegen wunderschön ist es,
wenn die vielen kleinen Kerzlein brennen. "
Montag, 11.12.39:
„Gestern hatten wir unsere Bescherung. Ich bekam viele schöne Sachen
und zwar alles was ich mir wünschte. Ein wunderschönes Tragenecesaire
mit zwei Scheren und 2 Döschen und noch vieles anderes. Dann war auf
dem wunderschön hergerichteten Gabentisch ein Nähkasten mit Futtertä-
scherl, ein Teller mit Konfekt und Äpfel. Ich habe mir diesen Gabentisch
lange nicht so schön vorgestellt, als er wirklich war. "56
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