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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 172
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Ingrid Hahn

Nach dem 2. Weltkrieg, als es wirtschaftlich wieder aufwärts ging, verschwand
ein Baum nach dem andern aus den Höfen. Most war nicht mehr
gefragt, Weinflaschen lagerten im Keller. Statt Nüsse zu verwenden kaufte
man gemahlene Mandeln in den Läden. Die im Herbst fallenden Blätter
wurden zur Last.

Friedenslinde

Nach dem 1870/7 ler Krieg, den Frankreich (nach massiver Provokation
von deutscher Seite „Emser Depesche"!) erklärt und schließlich verloren
hatte, wurden in unserem Land Friedenslinden gepflanzt. Auch in Willstätt
wurde bei der Friedensfeier am 28. Februar 1871 eine Linde, an der ehemaligen
Abzweigung nach Legelshurst, gepflanzt.

Bürgermeister Jakob Hetzel hielt am Baum folgende Rede:

„Dieser Baum ist gesetzt zum Andenken an den uns mitgetheilten Frieden-
schluss, als Zeichen des Friedens möge er wachsen, grünen und blühen,
möge Gott seinen Segen geben, daß wir und unsere Nachkommen in ungestörtem
Frieden die duftenden Blüthen daran pflücken dürfen. Wir aber
wollen, so oft wir diesen Friedensbaum ansehen, daran gedenken, die mit
ihrem Gut und Blut diesen für uns so ehrenvollen Frieden erkämpft haben
. "

Im Anschluss daran gab es ein Festessen.

Die Linde musste wegen Krankheit etwa Mitte der 1980er-Jahre gefällt
werden.

Auch in der Nazizeit wurden Ehrenbäume gepflanzt. Im Hof der Alten
Schule pflanzte man zu Ehren von Adolf Hitler und Hermann Göring zwei
Lindenbäume. Diese Pflanzaktion wurde feierlich vom Musik- und Gesangverein
umrahmt. Viele begeisterte Willstätter wohnten dieser Zeremonie
bei. Die letzte dieser beiden Linden musste in den 1980er-Jahren gefällt
werden.


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