Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 226
(PDF, 97 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0226
226

Suso Gärtner

Eine große Menge Wein befand sich auch in den Kellern des alten Windecker
Hofes, im Kappelkeller, in der dortigen Scheuer und in den Kellern
zu Riegel und Waldmatt. Insgesamt lagen in den 5 Kellern 81 Fuder 6 Ohm
Weiß- und 12 Fuder 6 Ohm Rotwein.4 Mit dem Wein aus Renchen waren
es dann 112 Fuder 6 Ohm Weiß- und 18 Fuder 6 Ohm Rotwein.

Es folgte eine Zusammenstellung des Hausrats auf Altwindeck. Als
Räume werden genannt: die große Stube mit Schränkchen, Sitzgelegenheiten
, Tisch, Spannbett und anderem, eine große Kammer „durch die Stube"
mit Tisch, Kesseln, Häfen, Bettstatt und Bettzeug. In ihr befanden sich drei
gemalte Tafeln mit den Bildern des Hl. Sebastian, von Jesus und St. Michael
, Kannen, Tröge und eine große Bettstatt mit Bettzeug.

Im unteren Teil (Stock) hatte man Tischzeug, Kannen, Schüsseln, 5 Betten
mit Bettzeug, einen großen Spiegel stehen. In der Nebenkammer befanden
sich eine Waage, drei Schließtröge und ein Schrank. Vor der Stube lagen
ein altes zerbrochenes Schränkchen und eine alte mit Eisen beschlagene
Kiste. In der oberen Kammer waren verschiedene Betten, Bettzeug und
ein Trog. In der anderen Kammer „obenuff4 darüber standen ein großes
Spannbett mit Himmel und zwei Fußschemeln, vor der Kammer zwei leere
abschließbare Tröge.

Im hinteren Haus war ein großer leerer Trog, ein eisernes Gehenk für eine
Waage und einige Stücke von zersprungenen Büchsen. Unten in der Kapelle
lag offenbar nur ein altes mit Eisen beschlagenes Tröglein.

Die nun folgende Inventierung hatte Wolfs Sohn Jakob von Windeck
auch im Namen seiner Geschwister in Anwesenheit des Schultheißen zu
Renchen Heinrich Küechlin und weiterer Zeugen vorgenommen. Dabei
werden eine Vielzahl von Kleidungsstücken aufgezählt, die zur Garderobe
eines ritteradeligen Hausstandes gehörten: u. a. verschiedenfarbige Brust-
und Kragenröcke aus Damast und Sammet, Mieder, Schürzen, Pelze. Mäntel
, Hosen, Bett- und Tischzeug sowie eine Anzahl von Tuchstoffen verschiedener
Herkunft (Barchant, Mechelisch).

Es folgte eine Liste der Harnische, Schwerter, Degen, Messer, Bögen,
Armbrüste, Fausthämmer, verschiedene Büchsen mit Feuerschlössern sowie
das Zaumzeug fürs Ross.

Küferwerkzeuge werden genannt, Felle, Schuhe, Zinngeschirr, Becher,
Häfen, Pfannen, Spieße, Kessel, Lichtstöcke, 21 Bücher, Teller aus Holz,
Schränkchen, Garn, Säcke, Seile fürs Wild, Flaschen, Gläser, Werkzeuge
sowie Wagen und Karren.

An Wein waren 21 Fuder neuer Weißwein, 10 Fuder Firnweißwein,
4 Fuder neuer Roter und 2 Fuder Firnrotwein vorhanden. Insgesamt verfügte
man über 37 Fuder und 2 Fuder „Trusen44 sowie 3 Ohm Branntwein.

Die Inventarlisten geben nicht nur einen umfassenden Einblick in den
Besitz des verstorbenen Junkers Wolf von Windeck, sondern lassen auch
einige Rückschlüsse auf den damaligen Zustand der alten Feste zu.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0226