Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 321
(PDF, 97 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0321
Waren für die Weills

321

um Bezahlung. Die wurde zumeist derart formuliert: „Es soll uns sehr angenehm
sein, wenn Sie uns baldigst mit namhaften Zahlungen an Händen
gehen würden."32 Darauf folgte sehr häufig die höfliche Bitte um neue
Aufträge: „Obiges Versandte werden Sie in zeitlichen Besitz erhalten haben
, und halten wir uns Ihren fernren Aufträgen bestens empfohlen."33
Verspätete Zahlungen hatten demnach offenbar keine größeren Miss Stimmungen
zur Folge.

Das Eisenwerk Philipp Anton Fauler war in Freiburg im Breisgau ansässig
und verfügte über eine Zweigstelle in Falkensteig am Eingang des Höllentals
. Die Werke boten verschiedenste mit Hilfe von Gussverfahren hergestellte
Produkte wie Herde, Öfen, Kochgeschirre, Röhren, landwirtschaftliche
Geräte oder gar metallene Grabkreuze an. Explizit warb man
auch damit, nach Zeichnungen und Modellen auf Kundenwunsch zu arbeiten
. Außerdem betrieb Fauler ein Walzwerk. Besitzer der Werke war in der
hier betrachteten Zeit Eduard Fauler, der zugleich von 1859 bis 1871 als
nationalliberaler Politiker das Bürgermeisteramt der Stadt Freiburg bekleidete
.34

Die überlieferte Korrespondenz stammt aus den Jahren 1856 bis 1861.
Neben Briefen sind Rechnungen, Preislisten und Mitteilungen über geänderte
Preise im Bestand erhalten. Die Häufigkeit, mit der Weills bei Ettlinger
& Wormser bestellten, lässt sich nicht auf das Freiburger Eisenwerk
übertragen. Während ersteren im Durchschnitt fünfmal monatlich ein Auftrag
erteilt wurde, war dies bei Letzterem zweimal im Monat der Fall.35
Die per Bahn nach Orschweier gelieferte Ware bestand hauptsächlich aus
schmalen Zaineisen, die als Rohlinge von Huf- und Nagelschmieden benötigt
wurden, sowie Pflügen, Büchsen, Kolben, Zahnrädern, Bratöfen und
sogenannten Schaarplättchen, die von Steinmetzen benutzt wurden. In Kippenheims
Nachbarort Schmieheim befand sich ein Steinbruch. Auch von
der Sonderanfertigung nach Modellen machten Weills Gebrauch.

Ähnlich wie bei Ettlinger & Wormser hatten sich bei dem Eisenwerk
Schulden auf Grund nicht innerhalb der Frist gezahlter Rechnungen ergeben
. Der Umgang mit diesen war jedoch nicht der gleiche:

Freiburg i.B., den 12 Juli 1860

Mit dem Abschlüsse meiner Bücher beschäftigt, beehre ich mich Ihnen
beiliegend den Auszug

Ihrer werthen Rechung zu übersenden, und ersuche Sie höflich denselben
prüfen und nach Richtig finden den Saldo von:

fl 1243. 41 zu m. Gunsten auf neue Rechnung

pr 1 Juli gef. vortragen zu wollen.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0321