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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 329
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Waren für die Weills

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fortschrittlichen Entwicklungen in der metallverarbeitenden Industrie, die
günstige Preisentwicklung und Ausdifferenzierung des Handels mit Metallen
und Metallprodukten hatten ebenfalls großen Anteil an der Neugestaltung
der familiären Erwerbsstruktur. Die neue wirtschaftliche Ausrichtung
der Familie bedeutete den für das badische Judentum im 19. Jahrhundert
charakteristischen Übergang von einer ambulanten Handelstätigkeit zu einem
mit wesentlich mehr Renommee behafteten festen Ladengeschäft.

Anmerkungen

1 Abweichende Schreibweisen des Nachnamens werden im Folgenden aus Gründen der
Übersichtlichkeit zugunsten der Form „Weill" vereinheitlicht. Die ursprüngliche Form
des Namens tritt als „Weil" bzw. „Weyl" in Erscheinung. Im Laufe des 19. Jahrhunderts
pflegten die Mitglieder der Familie allerdings vermehrt die Version „Weill" zu
verwenden. Ein Zeitpunkt oder Urheber ist nicht klar zu benennen. Eine mögliche Ursache
liegt in dem Umstand begründet, dass in Kippenheim „jeder Dritte" diesen Zunamen
trug. Siehe zur Familiengeschichte auch Uwe Schellinger: Familienbande. Ein
Brief von Müllheim nach Kippenheim als Indikator für die Genealogie und Verwandtschaft
von Kurt Weill und Selma Stern, in: Das Markgrällerland 2 (2004), 93-113.

2 Der 1900 in Dessau geborene Kurt Weill studierte ab 1918 an der Berliner Hochschule
für Musik. 1926 heiratete er die Sängerin und Schauspielerin Lotte Lenya. Ein Jahr
darauf begann Weill eine Zusammenarbeit mit Berthold Brecht, in deren Folge die
„Dreigroschenoper" oder „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" entstanden. Nach
der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 ging Weill nach Paris und
zwei Jahre später emigrierte er in die USA. Am New Yorker Broadway war er erfolgreich
mit Musicals wie „Lady in the Dark". Im Alter von nur 50 Jahren starb Weill
1950 an einem Herzinfarkt, siehe weiterführend bspw. Jürgen Schebera: Kurt Weill
1900-1950. Eine Biographie in Texten, Bildern und Dokumenten, Mainz 1990 oder
Ronald Sanders: Kurt Weill, München 1980.

3 Hauptstaatsarchiv Stuttgart (im Weiteren abgekürzt mit HStA): J 387 28/63.

4 HStA: J 387 122/101.

5 HStA: J 387 3/75.

6 HStA: J 387 122/101.

7 Ersteres ist eine Rechnungsnummer des hauseigenen Ablagesystems, während letzteres
als Conto Corrent aufzulösen ist. Das Wesen des Kontokorrents besteht darin, dass sich
beide Vertragspartner ihre gegenseitigen Forderungen stunden und in regelmäßigen
Abständen gegeneinander aufrechnen. Schuldner ist jeweils die Partei, zu deren Ungunsten
der Saldo des Kontokorrentkredits steht. Der Saldo wird auf neue Rechnungen
vorgetragen. In ihm gehen die verschiedenen Forderungen auf, was zur Folge hat, dass
nur der Saldo eingeklagt werden kann. Für die Gewährung bzw. die Inanspruchnahme
des Kontokorrentkredits, der vergleichbar mit dem heute bekannten Dispositionskredit
eines Girokontos ist, sind freilich zuvor vereinbarte Zinssätze zu entrichten.

8 Vgl. Ulrich Baumann: Zerstörte Nachbarschaften. Christen und Juden in badischen
Landgemeinden 1862-1940, Hamburg 2000, 40.

9 Auf weitere Ausführungen zu den Charakteristika des „Höfer-Fundes" wird an dieser
Stelle verzichtet und stattdessen auf die detaillierte Darstellung Uwe Schellingers verwiesen
, ders.: Der Kippenheimer „Höfer-Fund". Quellen zur Sozial- und Wirtschafts-


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