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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 349
(PDF, 97 MB)
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Altes Kinzigtäler Haus identifiziert

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Mathias Serrer den Dorfbauernhof. Für das 18. Jahrhundert sind belegt:
Sebastian Dreyer, Hans Jerg Ilg, Johann Dreyer, Mathias Armbruster und
Michael Dreyer. Von Michael Dreyer ging der Dorfhof 1828 an Johann Hacker
, gefolgt von Anton Dreyer und wiederum Michael Dreyer, der mit
Magdalena Schmid verheiratet war. Um 1888 war die Witwe Magdalena
Dreyer, geborene Schmid, Dorfbäuerin.4 Im Jahre 1890 heiratete sie in
zweiter Ehe Florian Gutmann, womit die erste Gutmann-Generation auf
den Dorfbauernhof kam. Dieses Ehepaar hatte die schwere Last des
Wiederaufbaus des Dorfbauernhofs zu tragen, nachdem das Gebäude im
Jahre 1922 völlig niederbrannte. Brandverursacher war ein Hirtenbube, der
unvorsichtig mit offenem Feuer umging.

Den noch nahezu neuen Dorfbauernhof übernahm im Jahre 1929 die
zweite Generation der Gutmanns, nämlich ein Sohn Florian Gutmanns, der
wiederum den Vornamen Florian trug. Er verheiratete sich mit Maria Vetterer
vom Vettererhof im Gechbach. Auch sie hatten einen totalen Abbrand
des Hofgebäudes mit anschließendem Wiederaufbau zu bewältigen. Im
Jahre 1934 hatten mit Streichhölzern spielende Kinder das erst zwölf Jahre
alte Bauernhaus in Flammen gesetzt.5 Wie die Inschrift an der linken oberen
Hausecke des heutigen Hauses verrät, gab es schon 1935 wiederum einen
neuen Dorfbauernhof, errichtet von Florian Gutmann und Maria Vetterer
. Offenbar hat Maria Gutmann, geb. Vetterer, diesen Brandfall ihr Leben
lang nicht vergessen. Ihr Sohn und jetziger Dorfbauer Richard Gutmann
berichtete, dass sie zeitlebens streng darauf achtete, dass Streichhölzer
grundsätzlich oberhalb der Küchentür - d. h. für Kinder unerreichbar -
aufbewahrt wurden.

Nach Größe und kunsthandwerklicher Ausstattung des 1935 errichteten,
heutigen Hofgebäudes zu urteilen, müssen Florian und Maria Gutmann,
geb. Vetterer, recht wohlhabend gewesen sein. Jedenfalls lassen die Größe
des Hauses und die Ausführung der handwerklichen Arbeiten darauf
schließen. Besonders ins Auge fallen die kunsthandwerklich sehr aufwendige
Deckenvertäfelung der Wohnstube wie auch die recht stilvoll gestalteten
Türeinfassungen.

Ziegelmauerwerk statt Ständerbohlenbauweise

Die bauliche Konzeption des 1935 errichteten Hauses entspricht prinzipiell
der des 1922 abgebrannten Hauses, d. h. der Dorfbauernhof ist nach wie
vor ein typisches zweigeschossiges Kinzigtäler Haus (Bild 2). Zwar besteht
bei dem „Neubau" nicht nur das Sockelgeschoss, in dem das Vieh
unterhalb der Wohnung steht, aus Mauerwerk, sondern auch das übrige Gebäude
, wobei in Teilbereichen, insbesondere im obersten Geschoss und im
Anbau an der rechten Längsseite, Fachwerk verwendet wurde. Der Hauptzugang
zum Wohnteil befindet sich, wie beim alten Haus, an der linken


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