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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 369
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Schiltacher Schiffer machen die Gutach floßbar

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Bild 2: Hauszeichen des Schiffers Hans Jakob
Dorner von 1730 (Schiltach, Marktplatz 5). -
Vorlage: Schiltach. Schwarzwaldstadt

(Anm. 12, 280).

dem Verkauf des verflößten Holzes, wenn alles gut ging, einigen Profit einzustreichen
. 1569 nannten sie sich stolz „die Schiffer zu Schiltach und im
Lehengericht", und aus dem Jahr 1720 ist bekannt, dass es hier 22 Schiffer
gab. Von ihnen heißt es, „dass sie den ganzen Sommer über Bauholz nach
Straßburg abflözen lassen", dass sie „zu den bestbemittelten Leuten in der
Stadt gehören" und „auf das gewerbliche Leben den größten Einfluss" haben
.18 Sie bildeten offenbar eine geschlossene Gruppe, die unter den 140
damaligen Gewerbetreibenden durch den weiten Radius ihrer Geschäfte,
ihren Reichtum und ihr wirtschaftliches Gewicht herausragte.

Dazu gehörten auch die „Entrepreneurs", die 1740 den Kontrakt mit
Württemberg abschlössen: Der „Schiffer und Wirt" Hans Jakob Dorner
(1695-1757) hatte seit 1714 die von seinem Großvater Christian Dorner
und seinem Vater Johann Jakob Dorner betriebene Gastwirtschaft „zum
Engel" am Schiltacher Marktplatz (Nr. 5, später Apotheke) inne.19 1730
ließ er über dem Kellereingang seine Initialen HJD sowie die seiner Frau
Anna Elisabeth und seines Sohnes Isaak einschlagen, dazu sein Schifferzeichen
. Abraham Trautwein (1701-1747), war ebenfalls Schiffer und
Wirt, auf dem „Ochsen" im Vorstädtle (später: Vereinsbank).20 Auch Ulrich
Trautwein (1706-1772) war Schiffer, Metzger und Wirt, er saß auf der
„Traube" im hinteren Städtle.21 Um 1742 verzog er nach Hornberg, woher
seine Frau stammte, wohl aber auch, weil das in der Zwischenzeit unter
seiner Mithilfe begonnene Flößen auf der Gutach seine Anwesenheit vor
Ort nötig machte.

Es fällt auf, dass die drei „Entrepreneurs" nicht nur Schiffer, sondern
auch Wirte waren.

Sie standen wirtschaftlich auf zwei Beinen, wie wenn der Holzhandel
allein sie nicht hätte ausreichend ernähren können. Wohl bedingte das eine
das andere, dass nämlich die Gastwirtschaften ihnen das Kapital verschafften
, das zum Holzhandel nötig war. Dieser musste ja vorfinanziert werden,
angefangen mit dem Kauf des Holzes über die Entlohnung der an seiner
Aufbereitung und Verflößung Beteiligten bis hin zum Warten auf Käufer
am Rhein, wobei es ein bis zwei Jahre dauern konnte, bis ein im oberen


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