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Christel Seidensticker
Verleger Moritz Schauenburg
um 1870
Gymnasium und absolvierte in Essen in der Buchhandlung von G. D.
[Gottschalk Diederich] Baedeker eine Lehre als Buchhändler und war danach
in Buchhandlungen in Düsseldorf und Bonn tätig. Um die Zeit bis
zum Eintritt in eine Stellung in London zu überbrücken, nahm er 1850 eine
Stelle bei Johann Heinrich Geiger in Lahr an. Dieser betrieb in zweiter Generation
eine Druckerei und einen Verlag, brachte das „Lahrer Wochenblatt
", „Des Lahrer hinkenden Boten neuer historischer Kalender für den
Bürger und Landmann" und kleinere Druckschriften heraus, druckte Geschäftskalender
und betrieb eine Buchhandlung.
Aus der Übergangslösung wurde ein Engagement auf Lebenszeit. Der
Westfale verliebte sich in die jüngste Tochter, er heiratete sie und blieb in
Lahr. Zunächst übernahm er mit einem Schwager den Betrieb, von 1864
war er Alleinbesitzer. Er trieb die Auflage des Hinkenden Boten von
70.000 (1850) auf rund 500.000 (1870) und über 1.000.000 (1878) hoch.
Er verlegte wissenschaftliche Bücher, plante preiswerte Klassikerausgaben
und gab 1858 mit seinem Bruder Hermann das „Allgemeine Deutsche
Commersbuch" heraus, das in rascher Folge viele Auflagen erlebte - bis
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