Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 434
(PDF, 97 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0434
434

Wolfgang Kleiber

auf. Es handelt sich teilweise um unbedeutende Bäche, „Rinnsale" (Unditz,
f Seranna, Lütschenbach, Kambach, Durenbach). Der Name der Unditz ist
im Oberlauf (wohl im frühen Mittelalter) durch Ettenbach ersetzt worden.
Auf Karte 1 wurden ferner einige vorgermanische Bergnamen berücksichtigt
. Alle Namen sind Reliktnamen, d. h. sie sind als nomina propria übernommen
worden (s. 3.2.1).

3.1.2 Zinkennamen (Ortsteilnamen), Ortsnamen (Karte 2 mit Belegnachweisen
): Sie sind der Schwarzwälder Gewässernamen-Zone östlich vorgelagert
. Die Häufung vorgermanischer Zinkennamen (vornehmlich zwischen
Elz und Kinzig) (Karte 2) fällt auf. Die vorgermanischen Ortsnamen
sind auf die Ebene beschränkt. Wichtige Ausnahme: Zarten (<Tarodunum)
liegt im Gebirgsvorland in Rückzugsposition.

3.1.3 Völkernamen (Walchennamen) vgl. Karte 2 mit Belegnachweisen
(Abschnitt 4.3)

3.1.4 Flurnamen (Karte 3 mit Belegnachweisen): Die Flur- und Bergnamen
der Gemeinde Schweighausen wurden auf der Grundlage eines annähernd
vollständigen Materialkorpus untersucht. Die ca. 280 Namen sind
weit überwiegend germanisch-deutscher Herkunft. Die historische (archi-
valische) Überlieferung vor 1811 konnte noch nicht zugrunde gelegt bzw.
erhoben werden. Das Namengut wurde durch Direkt-Enquete (2005/2006)
gesammelt. Als Informanten wurden bodenständige, dialektsichere Bergbauern
aus der ältesten Generation (65-80-Jährige) gewonnen. Gerhard
Finkbeiner (Rektor a. D.) leistete dabei wertvolle Dienste. Zu den vorgermanischen
Flurnamen in Sasbachwalden und Waldulm s. Abschnitt 4.1
und 4.2 (Exkurs).

3.2 Traditio nominum: Entlehnungstypologie80
Es sind zu unterscheiden:

3.2.1 Reliktnamen. Die Namen beruhen auf direktem galloromanisch-ale-
mannisch/deutschem Sprachkontakt vor Ort. Abgabesprache ist das gallo-
romanische Substrat, Aufnahmesprache das alemannisch-deutsche Super-
strat. Die Namen wurden als nomina propria übernommen. Gemarkung
Schweighausen: Beispiele: Tschalm, ferner Baschk, Brei (2 x), Krast, Mäntel
, Nauen, Pfaus, Pfrahle, Kautsch (2 x), Rotzel (12 Namen). Die Namen
sind in Schweighausen fast allgemein bekannt. Es gibt keine Anknüpfung
an den alemannischen Dialektwortschatz.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0434