Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 536
(PDF, 97 MB)
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536

Neue Literatur

des preußischen Königs zum Deutschen
Kaiser 1871 im Schloß zu Versailles. -
Kenntnisreich und unterhaltsam geschrieben
sind die Viten der badischen Herrscher
nun nachzulesen in der ersten biografischen
Gesamtdarstellung der sieben
Großherzöge. Einst kannte ihre Namen jedes
Schulkind - wer brächte sie heute
noch zusammen trotz Baden-Enthusiasmus
in der Baden-Arena? Die Geschichte
von der Entstehung des Großherzogtums,
Napoleons Einflüsse, der ewige Fall Kaspar
Hauser werden nicht ausgespart, auch
Revolution und Auswanderung, Kulturkampf
und Schulaufsicht oder die amou-
rösen Verbindungen des Adelshauses. Die
Vielfalt der Aspekte und Themen, aber
auch die flüssige „Schreibe" machen das
Werk zu einem empfehlenswerten Bestandteil
jeder badischen Hausbibliothek,
die außerdem durch die beigegebene Bibliographie
bereichert wird..

Martin Ruch

Haus der Geschichte Baden-Württemberg
(Hg.): Adel und Nationalsozialismus
im deutschen Südwesten. Leinfelden
-Echterdingen, 2007, 240 S.

Adel hat in den letzten Jahren als Thema
in der Geschichtswissenschaft stark an
Interesse gewonnen, das zeigt sich nicht
zuletzt in der Anzahl der Veröffentlichen
oder auch dem aktuell debattierten Film
über die von Stauffenberg. Der vorliegende
Band enthält Vorträge des gleichnamigen
Stuttgarter Symposions vom Herbst
2006 im Haus der Geschichte. Sein Anliegen
: Er möchte dazu beitragen, „die
Sonderstellung des südwestdeutschen
Adels im Verhältnis zum Dritten Reich
darzustellen".

Natürlich hatte es auch hier Unterstützer
der NSDAP gegeben, hatte etwa Marschall
von Bieberstein seit 1930 schon für
die Partei im badischen Landtag gesessen
und die badische SA geführt, bis er 1935
mit dem Flugzeug abstürzte und ein badisches
Staatsbegräbnis erhielt. Ausgerechnet
ein weitläufiger Verwandter des Hitler
-Attentäters Claus, nämlich Franz
Schenk von Stauffenberg saß als Hospitant
der NSDAP bis 1945 im Reichstag,
wurde allerdings auf Verdacht nach dem
Attentat einige Wochen inhaftiert. Grundsätzlich
kann aber dem südwestdeutschen
Adel, so Thomas Schnabel (Haus der Geschichte
) in der Einleitung, dem nationalsozialistischen
Regime gegenüber eine
überwiegend distanzierte bis kritische
Einstellung attestiert werden, wenn man
sich auch nicht - bis auf den von Stauffenberg
- aktiv am Staatsstreich beteiligte.
Dennoch: die Bezeichnung „Adel" gaukelt
eine Einheitlichkeit vor, die es in der
deutschen Geschichte nie gegeben hat
(Christopher Dowe in seinem Beitrag „Alter
Adel und Neuadelsvorstellung: die von
Staufenbergs"), wie aus dem interessanten
Band deutlich wird. Eine umfangreiche
Literaturliste, ein brauchbares Personen
- und Ortsregister schließen das Werk.

Martin Ruch

Woltersdorff, Stefan: Nordelsaß für
Leser. Ein kurzweiliger Führer zu historischen
und literarischen Schauplätzen
aus 12 Jahrhunderten. Kehl, 2007,
329 S.

Nach dem großen Erfolg seines Erstlings
„Straßburg für Leser" hat der Germanist
Woltersdorff nun die literarischen
Spuren im Nordelsaß gesucht, gefunden
und in diesem bemerkenswert gut geschriebenen
Cicerone zusammengestellt.
Orte der Literatur hat er zu literarischen
Straßen zusammengefasst, die nun zur hohen
und auch weniger hohen Literatur seit
dem frühen Mittelalter bis in die Jetztzeit
führen. Erstaunlich ist die Fülle der Funde
, sind aber auch die literaturgeschichtlich
fundierten Kommentare, sind Qualität
und Anzahl der Textbeispiele nicht nur
aus der deutschen, sondern auch der elsäs-
sischen Dialekt- und der französischen
Hochliteratur. Der Oberrhein, das ist
wahrlich eine reich gesegnete Literatur-


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