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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 555
(PDF, 97 MB)
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Berichte der Mitgliedergruppen

555

Zum 30-jährigen Bestehen des Ettenheimer Stadtanzeigers erschien eine reich bebilderte
Sonderbeilage mit Artikeln zur Ettenheimer Zeitungsgeschichte von der „Ettenheimer
Zeitung" der Familie Leibold über den „Ettenheimer Heimatboten" bis zum „Stadtanzeiger
" von Franz Stückle und zu den Ettenheimer Persönlichkeiten Johann Baptist von Weiß,
Monsignore August Ruf, Fritz Broßmer etc. Ein schönes und reichhaltiges Dokument zur
Geschichte der Stadt.

Und immer ein Besuch wert ist das Online-Projekt von Dr. Jörg Sieger (www.joerg-
sieger.de).

Bernhard Littenweiler

Gengenbach

Die Mitgliedergruppe bemüht sich seit einiger Zeit intensiv um den Erhalt der Isenmann-
Villa auf dem früheren HUKLA-Parkplatz, jetzt im Besitz der EDEKA. Der gründerzeitliche
, in dieser Gegend seltene rote Backsteinbau im Neo-Renaissancestil mit Schmuckelementen
ist beredter Zeuge der Ziegelproduktion von 1895 bis Ende der 1960er-Jahre der
Firma Gebr. Isenmann in der Binzmatt, wobei die Ziegelherstellung in Gengenbach bis in
die Römerzeit zurückgeht (römischer Ziegelofen am Ziegelwald). Beide Brüder, Carl und
Josef, wohnten auf jeweils einer der zwei Etagen, deshalb hat das Haus kein herrschaftliches
Entree oder Vestibül aufzuweisen, sondern ein normales Treppenhaus und Wohnungen
von etwa 160 m2 mit großen, miteinander verbundenen Wohnräumen. Es sind zum großen
Teil noch Parkettböden, originale Fensterbeschläge, Kacheln, Türen, Treppengeländer und
andere historische Details vorhanden. Dach und Außenmauern sind in Ordnung. Das Gebäude
wurde als nicht denkmalgeschützt eingestuft, eine Entscheidung, die die Gengenbacher
Gruppe nicht nachvollziehen kann. Ein Grund dafür dürfte vermutlich die Nutzung als
Zweifamilienhaus gewesen sein, daher keine Anerkennung als Gründerzeit-Fabrikantenvilla
im klassischen Sinn. Eine Neubewertung dürfte schwierig zu erreichen sein. EDEKA sagt,
bringt uns einen Investor, nennt uns eine wirtschaftliche Nutzung. Der Historische Verein
möchte eingedenk seiner Satzung „... Erhaltung historischer Gebäude ..." die gerade an
diesem Standort städtebaulich markante Villa vor dem Abriss bewahren. Dabei spielen nicht
zuletzt auch lokalgeschichtliche Gründe eine Rolle. Zwischen den beiden Kriegen war das
Haus der Treffpunkt der gutbürgerlichen Gesellschaft Gengenbachs, und zwar des Teils, der
dem herrschenden Regime kritisch gegenüberstand. Carl Isenmann, der in den 1930er-Jahren
die Ortschronik durch 400 Fortsetzungsartikel im „Kinzigboten" auf feste Füße stellte,
der Stadt sein ganzes Forschungsmaterial vermachte und heute als Heimatforscher hoch geschätzt
wird, war mit der Obrigkeit nicht einer Meinung. Kein Wunder bei einem Mann, der
sich als Individualist und autonom denkender Christ nicht gleichschalten ließ.

Vor 1000 Jahren, am 1. November 1007, schenkte der König und spätere Kaiser Heinrich
II. die Reichsabtei Gengenbach dem neu gegründeten Bistum Bamberg. Vor 200 Jahren
, am 23. April 1807, trat die Aufhebung des Klosters Gengenbach, verfügt vom Badischen
Staat, in Kraft, und die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche umgewidmet. Beide geschichtlichen
Ereignisse waren u. a. Anlass zu Vorträgen von Dr. Martin Ruch, Dr. Eugen
Hillenbrand, Bernhard Wink und zu einem Buch von Winfried Lederer über Äbte und Mönche
der Abtei. Besonders durch den Vortrag von Hillenbrand gut vorbereitet, fuhr der Historische
Verein zusammen mit dem Katholischen Bildungswerk zum großen Heinrichsfest
nach Bamberg. Die Studienreise führte über das fürstbischöfliche Schloss Weißenstein nach
Vierzehnheiligen, wo nach einer Führung nahe der Wallfahrtskirche Quartier bezogen wurde
. Der nächste Tag war Bamberg gewidmet: dem Dom mit Domberg und Ensemble, der


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