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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 595
(PDF, 97 MB)
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Berichte der Fachgruppen

595

Bergwesen im Wald an dem Meisenbühl, Gemarkung Bohlsbach, zur Begutachtung unterwegs
.

Der Nachricht zufolge war dort bei Waldarbeiten in einem Verbruch ein Stollen zu Tage
gekommen. Schon der Gewannname Meisenbühl zeigt auf Bergbau hin. Auch bestätigte Josef
Werner, dass, bevor die große VerbindungsStraße von Rammersweier nach Durbach gebaut
wurde, ein tiefes zerklüftetes Gelände vor Ort war. Dieses wurde mit Müll und Schutt
langsam aufgefüllt und später mit einer Straße überbaut.

Zum Gelände selbst:

Von dem Parkplatz vor Ort ging es ca. 250 Meter in nordöstlicher Richtung durch den
Wald. Schon unterwegs zeigten sich Verbruchspuren von dicht unter der Erdoberfläche liegenden
Stollen ab. Diese setzten sich dann unregelmäßig durch den Wald fort, bis in der
Nähe eines franz. Kriegsdenkmals die Oberkante des gemeldeten Stollens sichtbar wurde
Bild 14.

Bei der Untersuchung dieses Untertagebaues zeigte es sich, dass dieser nur etwa 0,90
Meter unter der Erdoberfläche lag. Ein sogenannter Röschenbau7 also. Bei dieser geringen
Tiefe waren die vielen Verbruchspuren im Gelände nicht verwunderlich. Der Stollen selbst
war ca. 1,70 Meter hoch und 0,80 Meter breit. Nach etwa 2,50 Meter endete dieser und
zeigte vor Ort eine ca. 20 bis 25 cm Saiger9 verlaufende Brauneisenerzader. Das Stollenprofil
und die Abbauspuren zeigen eine Zeitstellung der letzten Tätigkeit so um 1800 n. Chr.
an.

Dieser Stollen ließ sich anhand der Verbruchspuren bis zu dem Ort dicht bei der Straße
verfolgen, wo vermutlich sein Anfang war. Durch weitere Verbruchspuren in der Nähe
(Umkreis ca. 100 Meter) ließ sich erkennen, dass weitere Stollen im Gelände waren, entweder
als Abzweigung des ersten oder auch eigenständig. Im näheren Umkreis des
Stollenorts10 zeigten sich einige Vertiefungen im Gelände, die als Pingen oder Duckelbau
angesprochen werden können.

Des Weiteren zeigte sich in einer Entfernung von etwa 200 Metern vom vermuteten Anfangsort
ein Bergsandbruch jüngeren Datums. Das dort gewonnene Material wurde vermutlich
zu Straßenbau verwendet. Durch die schon eingangs angeführte Verfüllung des vorderen
Geländes sind die zweifellos dort vorhandenen Bergbauspuren nicht mehr zu lokalisieren .

Wahrscheinlich finden sich noch weitere Abbauspuren in der näheren Umgebung, aber
die Unsichtigkeit, bedingt durch reichlich vorhandenes und stark belaubtes Gebüsch erschwerte
die Geländebegehung und Beobachtung derart, dass weitere Befunde zu diesem
Zeitpunkt nicht möglich waren. Eine weitere Begehung, in laubloser Zeit, wird sicher positive
Ergebnisse vorweisen können.

Anschließend sollte in der Nähe von Nesselried ein noch offener Bergstollen begutachtet
werden. Aber durch die schon oben genannten Umstände wurde dieser nicht gefunden.

3. September 2006

Begehung im Giesenbachtal bei Reichenbach im Schuttertal.

Bei einer Bergbaukundlichen Begehung der Fachgruppe Archäologie im Giesenbachtal,
war die F. G. mit dabei. Die Bergbauspuren, die sich in diesem nachgewiesenen Abbaugebiet
fanden, waren sehr eindrucksvoll, brachten der F. G. aber keinerlei neue Erkenntnisse.
Großes Interesse fanden auch die zahlreich umherliegenden Sandsteinblöcke und deren Zuweisungen
Bild 16.


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