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Peter Schwörer
Aus Interesse am Sport hatte er im Alter von sechs Jahren wie die meisten
sportbegeisterten Jungen mit dem Fußballspielen beim örtlichen Sportverein
Steinach begonnen. Insgesamt spielte er elf Jahre lang (ab 1990 bis
2001) in den Jugendmannschaften mit. Wahrscheinlich wäre auch seine
Sportler-Laufbahn in dieser Sportart weitergegangen, wenn da nicht sein
Cousin Markus Halter gewesen wäre und ihn im Jahre 2000 dazu überredet
hätte, mit ihm den einen oder anderen Trainingslauf mitzulaufen. Bald darauf
fuhr er auch schon zu Wettkämpfen mit, besah sich die neue leichtathletische
Sportart etwas genauer und fand besonderen Gefallen daran, sodass
er bereits im April 2001 im Nachbarort Biberach über die Strecke von
zehn Kilometern die 40-Minuten-Marke unterbot und in 39:35 Minuten
über die Ziellinie sprintete, obwohl er unterwegs noch seine Schürsenkel
neu binden musste.2 Zwar boten die fast ebenen Dämme beiderseits der
Kinzig sehr viel Möglichkeiten, die Ausdauer beim Laufen flussaufwärts
und flussabwärts zu trainieren und die Zeiten zu verbessern; die gewisse
Monotonie der immer gleichen Umgebung brachte ihn jedoch auf den Gedanken
, seinen Trainingsraum in die bergige Umgebung der ehemals kleinsten
Freien Reichsstadt Zell a.H. zu verlegen. Als dort 2002 die Deutschen
Berglaufmeisterschaften ausgetragen wurden, war seine Teilnahme eigentlich
von Anfang an klar. Ein hervorragender dritter Platz in seiner Altersklasse
brachte ihm für September 2002 das Ticket zur Berglauf-Weltmeisterschaft
in Innsbruck ein, wo er mit dem deutschen Junioren-Team die
Bronzemedaille gewann.3 2003 setzte er sich zweimal an die Spitze: beim
Deutschen Leichtathletikverband (DLV) belegte er den ersten Platz in der
Berglauf-Rangliste in der Junioren-Klasse4 und siegte beim Kupferberg-
Lauf in Schapbach.5 Das Jahr 2003 ist zugleich der Wechsel in eine völlig
andere Sportart: ins Rückwärts-Laufen.
Der erste Start brachte schon ein tolles Ergebnis: in nur 4:07 Minuten
wurde er nicht nur neuer Deutscher Meister im Rückwärtslauf, sondern
ließ auch die Konkurrenz aus Frankreich und Italien in neuer europäischer
Bestzeit über die Distanz von 1000 Metern hinter sich.6 Eine Steigerung
seiner Qualifikation war dann schließlich sein erster Weltrekord im Rückwärtslaufen
über 1000 Meter in einer Zeit von 3:36 Minuten, den er in
Messkirch aufstellte.7 Aber das Jahr 2003 ist noch lange nicht zu Ende, in
welchem der Steinacher mit einer neuen Außenseiter-Sportart auffiel und
sich auf Anhieb einen Namen machte. Premiere dazu war der Treppenlauf
über 779 Stufen auf den Wiener Donauturm (im November 2003). Mit
3:54 Minuten gewann Thomas Dold in seiner Altersklasse und belegte im
Gesamtklassement den sechsten Platz.8 Thomas Dold stellte fest: „Mit dem
steilsten Berg - der Treppe - komme ich bestens klar!" 9 Ab diesem Zeitpunkt
fühlte er sich in diesen drei Sportarten heimisch und siegessicher.
Seine Siegerliste für das Jahr 2004 kann sich sehen lassen:10 Erster Platz
im Uptown Run Up in München und bei den Deutschen Meisterschaften
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