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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 249
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Das kleine „ Wunder von Friesenheim": Fußbaügeschichte und Dorfgeschichte 1953 bis 1963 249

derte Spieler wieder für den SC Friesenheim zu gewinnen. Hinzu stießen
Talente aus der Jugend wie die Stürmer Gert Lang und Hansjörg Jäger.

Fast alle Spieler waren im Dorf zusammen groß geworden und pflegten
überwiegend ein sehr freundschaftliches Verhältnis untereinander.55 Das
Gemeinschaftsgefühl war so gewichtig, dass ein Spieler wie Theo Erb, der
zur Berufsausbildung das Dorf verlassen hatte, eigens für die Wochenendspiele
wieder anreiste.56

Trainer

Es lässt sich schwer abschätzen, welchen Anteil die einzelnen Trainer für
den Erfolg beisteuerten. Der Aufstieg in die U. Amateurliga gelang unter
Trainer Kurt Schmidt, dem man als ersten Friesenheimer Spieler der Nachkriegszeit
überdurchschnittliche fußballerische Fähigkeiten bescheinigen
kann. Schmidt, der aus einer Vertriebenen-Familie aus Groß-Drewitz
stammte, hatte im Sommer 1949 eine Friesenheimerin geheiratet. Anfang
1950 wechselte er als 28-jähriger Spieler vom zwei Klassen höher spielenden
Lahrer FV nach Friesenheim. Beim Lahrer Traditionsclub, der damals
in der „Zonenliga" spielte, hatte Schmidt sogar Vertragsspielerstatus, so
dass er für seinen Wechsel nach Friesenheim re-amateurisiert werden muss-
te.57 Allerdings verließ Schmidt in den Jahren des Niedergangs den Verein
zunächst wieder in Richtung des benachbarten SV Heiligenzell, wo er von
etwa 1953 bis 1955 sogar als Torwart agierte.58 Zur Saison 1955/56 kehrt er
wieder zum SC Friesenheim zurück und führte den Verein zunächst als
Spielertrainer in die A-Klasse und dann in die U. Amateurliga.

In ihrer ersten Amateurliga-Saison wurde die Mannschaft zunächst
durch einen Trainer namens Richter betreut, der seine taktischen Vorstellungen
nur schwer bei der von ihrer Begeisterung lebenden jungen Mannschaft
durchsetzen konnte.59

Schon zur zweiten Amateurliga-Saison 1958/1959 kam dann mit dem
aus Fürth stammenden Albert Janda (1916-1970) ein Trainer nach Friesenheim
, der mit seiner Person ein Stück der großen Welt des Fußballs nach
Friesenheim brachte.60 Janda hatte nach seiner Zeit in der Jugendmannschaft
der Spvgg Fürth von 1935 bis 1938 in der ersten Mannschaft der
Fürther gespielt, gemeinsam mit seinem später noch weitaus bekannter gewordenen
Bruder Ludwig Janda. Während Ludwig Janda zu 1860 München
gewechselt und mit den „Löwen" 1942 Deutscher Pokalsieger geworden
war, war Albert Janda zum 1. FC Nürnberg gegangen, wo er für die
„Clubberer" bis 1941 insgesamt 58 Spiele bestritt. In den Jahren 1941/42
gehörte Janda der berühmten „Pariser Soldatenelf' an. Die aus Wehrmachtssoldaten
verschiedenster Truppenteile für jedes ihrer 39 Spiele immer
wieder neu zusammengestellte Mannschaft galt damals als eine der
stärksten Teams auf dem europäischen Kontinent. Die „Soldatenelf" hatte


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