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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 393
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Der vergessene Fotograf: Wolf Schmuel Borowitzky aus Nordrach (1892-1940)

393

NORDRACH BAD. SCHWARZWALD

Postkarte „Nordrach Bad. Schwarzwald" von Photo-Boro

Sammlung U. Schellinger

Vergrößerungen, Plaketten und Postkarten" ins Leben. Borowitzky wohnte
nun im dritten Stock des Hauses der Familie Schmezer (Nordrach, Im Dorf
3). Das Geschäft lief offenbar so gut, dass Borowitzky sogar mehrere Vertreter
beschäftigen konnte. In den 1920er und 1930er Jahren müssen von
ihm unzählige Postkarten mit dem Firmensignet „PHOTO-BORO" herausgebracht
worden sein. Borowitzky hat auf diese Weise die Außendarstellung
des Kurorts Nordrach und der umliegenden Landschaft mit seiner Arbeit
sowie durch seinen Postkarten-Verlag in diesen Jahren maßgeblich
mitgeprägt. Darüber hinaus ist Borowitzky der einzige professionelle jüdische
Fotograf, der bislang aus der Ortenau bekannt ist. Die Motive für seine
Karten suchte er aber nicht nur in der Nordracher Gegend und der Ortenau
, sondern weit darüber hinaus, wahrscheinlich sogar republikweit.7

Seit 1929 lebten die aus Fürstenberg stammende Witwe Regina Heymann
und ihre Tochter Rosa bei dem Fotografen. Ob möglicherweise eine
der beiden Frauen die Lebensgefährtin des unverheirateten Borowitzky
war, ist ungeklärt. Rosa verstarb schon 1932 im Alter von 27 Jahren und
wurde auf dem kleinen jüdischen Friedhof des Rothschild-Sanatoriums
außerhalb der Ortschaft beerdigt. Regina Hey mann verzog im Juli 1940
nach Unna in Westfalen.8

Borowitzky konnte sein Fotogeschäft bis ins Jahr 1938 betreiben. Im
Zuge des antijüdischen Novemberpogroms - schon bald „Reichskristallnacht
" bezeichnet - wurde der Fotograf am Morgen des 10. November


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