Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 473
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Das Haus des Gastes in Bühlertal

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Schwarzwaldfelsen errichtet. Das in den Hang gestaffelte Haus des Gastes
passt sich der Topografie hervorragend an. Es ist an der Flussseite zweigeschossig
und an der Bergseite eingeschossig. Auf die dörfliche Umgebung
auf der anderen Bachseite nimmt es mit seiner geringen Höhenentwicklung
Rücksicht. Trotz seiner markanten Architektur sprengt es die städtebauliche
Umgebung der Gemeinde mit ihren rund 8000 Einwohnern nicht. Diese
Einbindung in die unmittelbare Nachbarschaft gelingt den Architekten
durch die Auflösung des Bauprogramms in mehrere Baukörper, die sie geschickt
angeordnet haben. Mit seinen immerhin 2230 Quadratmetern Ge-
samtnutzfläche bildet das Haus des Gastes nämlich keine gewaltige und alles
andere erschlagende Baumasse.

Zentrum ist der quadratische große Saal mit Empore und Bühne, der an
die Felswand gerückt ist. Der Raum ist für verschiedene Nutzungen geeignet
. Er bietet 495 Sitzplätze bei Reihenbestuhlung oder 452 betischte Plätze
. Dieser wichtigste Treffpunkt für die Bürger und Touristen der Gemeinde
ist mit einem Zeltdach mit offenem Dachstuhl gedeckt. Durch die diagonal
angeordnete Bühne rückt der Zuschauer sehr nahe an die dort präsentierten
Vorführungen. Foyer, kleiner Saal und Restaurant schließen in
Richtung Bühlot an und sind entlang des Baches in drei Baukörper mit gestaffelten
Pultdächern gegliedert. Der erste Entwurf sah über dem Foyer
noch ein alle anderen Dächer überragendes Walmdach vor. Im weiteren
Verlauf der Planung rückten die Architekten glücklicherweise von diesem
Konzept ab. Das Foyer wäre ansonsten stärker akzentuiert worden als der
große Saal, der zwar nicht geometrisch, aber ideell im Zentrum steht.

Durch das unmittelbare Heranrücken von kleinem Saal und Restaurant
an die Bühlot entstand zwischen Felswand und Gebäude ein Veranstaltungsplatz
, der gegen den Verkehrslärm der Durchgangsstraße abgeschottet
ist. Der Platz hat räumliche und funktionale Beziehungen zum Foyerbereich
der gesamten Anlage. Das Funktionsprogramm wurde durch die Architekten
in zwei Ebenen konzipiert. Der Versatz im Baugelände ermöglichte
es, betriebstechnische Einrichtungen und Nebenräume an der Bergseite
im Kellergeschoss unterzubringen. Auf diese Weise erscheint die Anlage
vom Festplatz her eingeschossig. Das auf zwei Ebenen liegende Foyer
ist die innerräumliche Fortsetzung des Festplatzes. Um die Festplatzebene
des Foyers gruppieren sich kleiner Saal, Restaurant und Galerie des großen
Saals sowie die Treppe zum unteren Foyer. Von dort aus wird der große
Saal betreten.

Die Holzarchitektur der Festhalle greift im Hinblick auf die Materialwahl
eine im Schwarzwald traditionelle Bauweise auf. Oberhalb des nur
teilweise sichtbaren Untergeschosses wurde das Gebäude in Holzskelett-
Bauweise errichtet. Diese ist aber durch und durch modern und in keiner
Weise tümelnd. Ein primäres Zangenbindersystem der Decken ruht auf
zwischen den Zangen platzierten Holzstützen. Im Bereich der Pultdächer


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