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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 516
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Kilian Derdau

und 1402 als Vertragspartner der Reichsstadt Gengenbach beitraten. Um
1400 galt die Besiedlung von ganz Ohlsbach als abgeschlossen. Es zählte
zu einer der größten Curien des Klosters Gengenbach.

So der Grundstock, auf den wir nun im Jahr 1850 aufbauen. Von der
evangelischen Kirche (der später fast ganz „Ohlsbach Forst" gehört) ist in
diesem Jahr noch nichts zu finden. Man findet noch viele Höfe, denn damals
gab es noch einige Höfe mehr im Hinterohlsbachtal als heute, zu nennen
wäre hier der Wußlerhof, der Echtleshof, Huber-Hof sowie der Müllerhof
, wovon die beiden letztgenannten heute noch existieren. Der Grundbesitz
eines Hofgutes waren rund 30-50 ha. Es wurde noch aktiv Landwirtschaft
betrieben, die Hänge waren mit Wiesenwirtschaft bzw. im Reutver-
fahren bewirtschaftet. Die Talstraße war damals der Handelsdurchgang
vom Kinzigtal ins Renchtal, was auch dazu führte, dass sich Tagelöhner,
aber auch Wegelagerer, in Hinterohlsbach aufhielten.4

Das Terrain der Kapelle - Die Kapellenerbauer

Während man heute nur noch die Kapelle vorfindet und daneben das in
den 1960er Jahren erbaute Haus „Hauser", fand man um 1850 vielmehr einen
ganzen Hofkomplex rund um die Kapelle und ein stattliches Anwesen.
Aus Plänen5 ist ersichtlich, dass mehrere Familien (Kapellenerbauerfamilie
Braun sowie die Familien Echtle und Göppert) um die Kapelle lebten. Was
mit dem Besitz der Brauns nach dem Tod des Kapellenerbauers und Hofbauers
Paul Braun passierte, ist recht ungewiss. Spätestens 1900 jedoch
trat der Echtlehof aus dem Hofkomplex aus.6 1913 kaufte die „Evangelische
Kirchenschaffnei Rheinbischoffsheim", wie so vieles, den damals von
Bernhard Huber und dessen Frau Caroline (geb. Buss) bewirtschafteten
und mit unbezahlbaren Hypotheken belasteten Hof samt dessen Grundbesitz
(insgesamt ein Areal von 35 ha) auf.7 1925 ist der Hof abgebrannt.
Letztes Zeugnis, neben der Kapelle, war jahrelang das Buchhisli, welches
in den 70er Jahren im Rahmen einer Feuerwehrübung abgebrannt wurde.8

Der ehemalige Stammsitz der Braun'schen Familie ging in Flammen
auf, denn bereits vor dem Jahr 1786 findet man den Großvater des späteren
Kapellenerbauers, Lorenz Braun, der bei der Eheschließung seines Sohnes
als „Bauer allda" bezeichnet wird. Zusammen mit seiner Frau Eva Marx
bekamen sie 1758 Laurentius Braun als Kind. Ob es weitere Geschwister
gab, ist unbekannt. Laurentius (bzw. Lorenz) Braun, mit Stand „Bauer in
Hinterohlsbach", heiratete am 16. Januar 1786 Magdalena Späth aus Haigerach
. Damit verbunden war die Heirat eines besser betuchten Bauern,
wie aus dem Graenz-Plan von 1787/88 hervorgeht, der aufgrund der
Grenzziehung zwischen Ohlsbach (damals zu Gengenbach gehörend) und
den nordwestlich angrenzenden Gemeinden angefertigt wurde.9 Das Ehepaar
besaß etwas nordöstlich des Standortes der heutigen Kapelle bis zur


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