Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 557
(PDF, 101 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2009/0557
Nachrichten

557

Bei den Neuwahlen des Gesamtvorstands gab es eine Veränderung: Frau Ursula Schäfer
kandidierte nicht mehr als 1. Stellvertreterin und wurde feierlich mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft
verabschiedet. Für sie rückt Gabriele Ibach in den Vorstand nach. Zu Vorstandsmitgliedern
des Historischen Vereins wählte die Versammlung einstimmig: Dr. Wolfgang
M. Gall (Präsident), Klaus G. Kaufmann (1. Stellvertreter), Dr. Cornelius Gorka (2.
Stellvertreter), Gabriele Ibach (3. Stellvertreter), Alexander Vallendor (Geschäftsführer),
Dr. Martin Ruch (Redakteur) und Rene Siegrist (grenzüberschreitender Koordinator). Für
die überregionale Mitgliedergruppe wurden Alexander Vallendor als Sprecher und Dr. Cornelius
Gorka als Stellvertreter einstimmig gewählt.

Der Präsident des Landesvereins Badische Heimat und frühere Regierungspräsident
Sven von Ungern-Sternberg dankte in seinem Grußwort für die gute Zusammenarbeit der
beiden Geschichtsvereine. Er würdigte das Engagement der zahlreichen Mitglieder und
nahm manche Anregungen für die Arbeit des eigenen Vereins mit.

Im Anschluss an die Festsitzung folgte zunächst ein Empfang der Stadt Baden-Baden.
Danach berichtete Prof. Dr. Konrad Krimm in seinem Festvortrag über „Steinbach und die
Markgrafen von Baden". Die Hauptversammlung klang dann am Nachmittag mit Führungen
durch das „Steinbacher Städtl" und durch das Reblandmuseum aus.

Dr. Cornelius Gorka

Prof. Dr. Rolf Kruse 80 Jahre

Wenn in der Ruhe die Kraft liegt, dann gilt das in besonderer Weise für den früheren Chefarzt
der Epilepsie-Kinderklinik in Kork und ehemaligen Präsidenten des Historischen Vereins
Kehl, Rolf Kruse.

Konsequent, voller Arbeitseifer und von großer geistiger Beweglichkeit beschreiben ihn
Weggefährten. Und man darf hinzufügen: Bei allen seinen Verdiensten, die er sich erworben
hat, ist er doch immer der freundliche und bescheidene „Herr Kruse" geblieben.

Zwei Menschen haben die Grundlagen dafür geschaffen, dass aus den Korker Anstalten
von einst heute die Spezialeinrichtung geworden ist, die europaweit als Zuflucht für epilepsiekranke
Kinder, Jugendliche und Erwachsene bekannt und anerkannt ist: Ansgar Matthes
und Rolf Kruse. 1969 war Kruse seinem Kollegen und Freund Matthes nach Kork gefolgt;
gemeinsam bauten sie auf, was heute als „Epilepsiezentrum Grad IV" die Voraussetzungen
für den höchstmöglichen europäischen Standard eines solchen Zentrums erfüllt. „Mit vollem
Recht kann Herr Professor Dr. med. Rolf Kruse zu den Pionieren der pädiatrischen Epi-
leptologie (der wissenschaftlichen Erforschung kindlicher Epilepsien) in der deutschen
Nachkriegszeit gezählt werden", würdigte ihn der frühere Ärztliche Direktor in Kork, Hansjörg
Schneble, vor wenigen Jahren.

Geboren in Leipzig, wo er zu seiner Schülerzeit im berühmten Thomanerchor sang, studierte
Rolf Kruse zuerst vier Semester Musik, ehe er zur Medizin wechselte. Studienorte
waren Leipzig, Hamburg und Heidelberg. Dort ließ er sich Anfang der 60er Jahre zum
Facharzt für Kinderkrankheiten ausbilden. In seiner Habilitationsschrift analysierte und erklärte
er eine bis damals rätselhafte Form kindlicher Epilepsien, die 1967 mit dem namhaften
Preis der Stiftung Michael ausgezeichnet wurde.

Zehn Jahre später wurde ihm der Friedrich-von-Bodelschwingh-Preis verliehen. Akri-
bisch forschend hatte Kruse die Erklärung dafür gefunden, warum Epilepsiekranke, die über
lange Zeit anfallhemmende Medikamente einnehmen müssen, Gefahr laufen, an einer Art
Knochenerweichung zu erkranken. Die wirksame Therapie lieferte Rolf Kruse gleich mit.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2009/0557