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Burg und Herrschaft - Das Renchtal als mittelalterliche Burgen- und Adelslandschaft 53

Der Grundriss zeigt, dass die Wohngebäude der Burg an die
Ringmauer angelehnt waren, so dass der Raum optimal genutzt
und im Rahmen einer Ganerbschaft mehrere Ritterfamilien untergebracht
werden konnten. Im 13. Jahrhundert werden sieben
Familien, im 15. Jahrhundert gar zehn, als Ganerben und gleichzeitige
Bewohner des Schlosses genannt, die durchaus Dienstmannen
verschiedener Herren sein konnten.

Entgegen den zu den Staufenberger Familien gehörenden Burgen
Stollenburg und Kolbenstein, die nach Zerstörungen durch
die Stadt Straßburg 1329 abgegangen blieben, wurde die Staufenberg
nach Zerstörungen immer wieder aufgebaut.38

Reste der Bauten haben sich, allerdings erheblich umgestaltet,
erhalten und dienen heute überwiegend dem markgräflich-badi-
schen Weingut als Betriebsgebäude und Restaurant.

Ein Modell im Museum Durbach zeigt die Bauten der Burg so,
wie es dem Zustand des ausgehenden Mittelalters entspricht. Es
standen auch an der heute völlig freien Nordfront noch Häuser
der Burgmannen, wie es im Grundriss zu sehen ist, und eine dem
heiligen Georg geweihte Kapelle. Für sieben oder gar zehn Burgteile
einer Ganerbschaft, wenn wir vergleichen, ein nicht gerade
üppiger Lebensraum.

Die Burg Staufenberg gewährt einen herrlichen Blick ins Tal
nach Durbach, wo, wie in anderen Schwerpunktsiedlungen auch,
Renchen war schon ein solches Beispiel, für das Mittelalter mehrere
Herrensitze, Tiefburgen oder Freihöfe nachgewiesen sind.39
Aber das ist ein anderes Thema.

9 Geheimnisse um die Stollenburg

In der Blickrichtung nach Norden ist vom oberen Burghof der
Staufenberg im Hintergrund ein waldbewachsener Hügel zu
sehen. Was sich dort im Wald, auf der Scheidelinie zwischen dem
Renchtal und Durbach, verbirgt, ist der in Umrissen erkennbare
Burghügel der Stollenburg, die im Volksmund das „alte Schloss"
genannt wird.

Was nach der Zerstörung dieser Burg durch Bischof und Stadt
Straßburg 1329 noch zu sehen ist, das aber deutlich ausgeprägt,
ist ein doppelter Ringwall mit zwei Gräben und in der Mitte ein
alles überragender nahezu kreisrunder Hügel mit einigen Trümmerresten
.40

Diese Burgstelle stellt eine wohl idealtypische kreisförmige
Hügel- oder Turmburg dar, die, weil sie durch die frühe Zerstörung
noch die Geländestruktur des hohen Mittelalters zeigt, für
Archäologie und Burgenforschung von besonderer Bedeutung
sein könnte.


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