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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0127
126 Regine Dendler, Bernhard Wink

jedoch nachvollziehbare Befunde. Auch Dr. Christoph
postuliert hier eine Nachzeitigkeit der Rankenmalerei
, die sie sogar in der 3. Ausmalungsphase
ansiedelt. Dies kann jedoch aufgrund der bereits
beschriebenen Überlagerung der Figur des Jakobus
des Jüngeren über die Rankenmalerei im Südfenstergewände
nicht zutreffen.

Abb. 4: St. Vincentius,
Linx: Südwand, bewegte
Gestalt und zwei
Figuren in ehem.
Lunette

Abb. 5: St. Vincentius,
Linx: Südwand, Jakobus
der Jüngere

Ausmalungsphase 3:

Im oberen Bereich der Wände, begrenzt durch das
vermutlich 1619 abgebrochene Kreuzgratgewölbe,
befindet sich eine 3. Putzebene mit lebensgroßen
Figurendarstellungen. Aufgrund dieser relativ dicken
Putzschicht kann eindeutig der Zusammenhang dieser Ausmalungsphase
mit dem Einbau eines Kreuzgratgewölbes und der
Vergrößerung des Südfensters befundet werden. Stilistisch aufgrund
des fragmentarischen Charakters schwer einschätzbar,
werden die Malereien auf Ende 15./Anfang 16. Jahrhundert vermutet
. Die begrenzenden Bänderungen sind in Rot ausgeführt.
Aufgrund der Freilegung der 1. Ausmalungsphase sind die fragmentarischen
Darstellungen vor allem im Lunettenbereich anzutreffen
. Auf der Südwand erkennt man zwei Figuren mit Spruchbändern
und Nimben (siehe Abb. 4). Als LunettendarStellung der
3. Ausmalungsphase erkennt man auf der Nordwand mehrere der
Mitte der Wand zugewandte Gestalten mit Nimben (siehe Abb.
8). Im Südfenster ist der Apostel Jakobus der Jüngere auf dem
östlichen Fenstergewände erkennbar (Abb. 5). Seine Darstellung
überlagert die Rankenmalerei der 1. Ausmalungsphase. Jakobus
der Jüngere wurde mit der Tuchwalkerstange erschlagen und
trägt diese als Attribut (nicht zu verwechseln mit dem Pilgerstab
Jakobus des Älteren). Hier scheint allerdings schon ein Wollbogen
dargestellt zu sein, der im späten 14. und im 15. Jahrhundert
die Walkerstange ablöste.

Restaurator Leyendecker unterschied in dieser Ausmalungsphase
in den Lunetten mehrere Schichten, vermutlich vielfache
Ausbesserungen oder sogar Veränderungen der Gemälde, die
auch nach der Durchführung der Reformation 1556 stattgefunden
haben können. Auf der Ostwand ist ein begrenztes Malereifragment
erkennbar, das die Werkzeuge eines Feiertagschristus
darstellt (Abb. 6), wie der Vergleich mit dem Hausacher Feiertagschristus
belegt.

Aufgrund der Vielschichtigkeit der Malereiebenen wird der
Kreuzgratgewölbeeinbau teilweise auch später angesetzt. Restaurator
Leyendecker verlegt ihn auf das Baudatum des Kirchenschiffs
1619. Dieser sehr späten Datierung widerspricht der Befund einer
Sakramentsnische in der nördlichen Chorwand (Abb. 7). Die Ge-


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