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128 Regine Dendler, Bernhard Wink

Abb. 9: St. Margaretha,
Leutesheim

Abb. 10: St. Margaretha
, Leutesheim:
Chorwand, Gesamtaufnahme
Einer genauen Untersuchung stellen sich drei
Bauphasen dar. Bei der Betrachtung der 1. Bauphase
, d. h. des ältesten Bestands, muss beachtet
werden, dass die Quaderung am rundbogigen
Chorbogen wie auch der Rankenfries an der
Holzdecke eine Rekonstruktion des Restaurators
Horst Leyendecker von 1979 darstellt. Daher
kann die Ebene der Quadermalerei nicht mehr
exakt zugeordnet werden. Horst Leyendecker12
beschreibt außer den Fragmenten der Quader,
aus denen er die aktuell sichtbare Gestaltung des
Bogens ableitete, auch Fragmente mit ornamentalen
und geometrischen Motiven, die bedauerlicherweise
nirgends dokumentiert sind.

Wenn man sich die optisch übergewichtigen
Quader wegdenkt, fällt auf, dass die figürlichen
Malereien rechts und links des Bogens gut an
diesen anpassen, ohne angeschnitten zu sein.
Für die dichte Gruppierung figürlicher Malerei
finden sich Beispiele in nächster Umgebung,
wie z.B. in Hausgereut (siehe unten). Es kann
also keine Nachzeitigkeit zwischen Malereien
und Chorbogen befundet werden. Vermutlich
gehören beide der 1. Bauphase innerhalb des
vorhandenen Bestands an, und Architekt Treppe
schreibt zurecht, dass die Malereien in diesen
Bereichen den Fortbestand der Bausubstanz des
1434 erwähnten Kirchenbaus belegen.13

Die rötlichen Bänderungen um die Malereien
lassen eine flache Holzdecke vermuten. Etwa 2 m oberhalb
des Rundbogens befinden sich die Wandanschlüsse eines Satteldachs
, das mit seinem Neigungsgrad wie der Rundbogen selbst in
einer Kirche des 14./15. Jahrhunderts gut denkbar ist. Im Bereich
der Kreuzigungsszene sind Rissbildungen (mit eingegipsten Glasmarken
, um etwaige Rissdynamik feststellen zu können) vorhanden
, die einen ehemaligen Durchgang im Dachbodenbereich
markieren, der wiederum die durch die rote Bänderung bezeichnete
flache Kirchendecke in dieser Bauphase belegt. Es gibt keine
Hinweise auf verschiedene Bauphasen bezüglich Chorbogen,
Wandmalerei innerhalb der rötlichen Bänderung und Satteldach!

Die Kreuzigungsszene selbst (Abb. 11) kann erst nach der Neuerrichtung
des Kirchenschiffs 1749 entstanden sein, da dieser
Wandbereich oberhalb der eingezogenen Decke vorher nicht
sichtbar war. Dieser Wandmalereibereich lässt sich stratigrafisch,
d. h. bezüglich der Putz- und Fassungsebene, und stilistisch eindeutig
vom Wandmalereibereich unterhalb der roten Bänderung


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