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Klosterdämmerung - Die Benediktinerabtei Schwarzach am Vorabend der Säkularisation 151

zu den badischen Abgesandten und meldete, dass der Weihbischof
mittlerweile den neuen Klostervorsteher - gewählt war
Pater Hieronymus Krieg - in die Abtswohnung gebracht habe und
dort auf sie warte.27

„Commissarii" so heißt es in dem Bericht weiter, „begaben sich
hierauf in das nemliche Zimmer, und der Herr Weybischof stellte
ihnen den neuen Herrn Prälaten mittelst einer lateinischen Rede
vor, und empfahl ihn nebst dem Gotteshaus zu Serenissimi (...)
höchsten Hulden und Gnaden; worauf er sich sodann entfernte.
Commissarii Badenses setzten sich auf die für sie zubereitete Lehnstühle
nieder, hinter welche sich der Actuario stellte, und auf der
rechten Seite derselben setzte sich der neu erwählte Herr Abt gegen
den ersten Herrn Commissarium gewendet ebenfalls auf einem
Lehnstuhle nieder. Der erste Commissarius hielte hierauf (...) eine
Anrede, übergab dem neuen Herrn Abt die Keller und Speicher
Schlüssel (...) zum Zeichen übertragener Verwaltung der Tempora-
lien und lies demselben durch den Klosterbeamten und die Anwesende
Schultheissen und Gerichtsleute das Handgelübde ablegen;
versicherte auch den Herrn Abt des g[nä]d[i]gsten Schuzes und
Gnad seiner Hochfürstlichen Durchlaucht des Herrn Marggraven.
Der neue Herr Abt nahm die Schlüssel an, und bat die Hoch fürstliche
Commission in einer (...) stehend gehaltenen kurzen Rede, ihn
und sein Gotteshaus des regierenden Herrn Marggraven
Hoch fürstlichen] D[urch]l[au]cht zu Hulden und Gnaden (...) zu
empfehlen [und] versprach auch, sich in allen seinen Handlungen,
insofern es ohne Schaden des Gotteshauses geschehen könne, nach
Höchstem Wohlgefallen zu richten/

Damit hatten die beiden badischen Kommissare ihren Auftrag
eigentlich erfüllt, aber sie reisten nicht etwa gleich ab, denn es
blieben noch ein paar weitere Formalitäten zu erledigen. So gab
es am 7. April noch ein feierliches Mittagessen, bei dem die beiden
Badener links und rechts vom Straßburger Weihbischof
saßen und „die Gesundheiten beider gnädigsten Herren Committen-
den ausgebracht" wurden - es wurde also feierlich auf das Wohl
des Straßburger Bischofs und des badischen Markgrafen angestoßen
. Erst am nächsten Tag, es war mittlerweile Donnerstag, der
8. April 1790, reisten die „Domini Commissarii Badenses" wieder
ab, nicht ohne noch einmal in der Abtei zu Mittag gegessen zu
haben. Und selbstverständlich ließen sie sich vom alten wie vom
neugewählten Abt zu ihrem Wagen geleiten.

Das, was ich eben so ausführlich beschrieben habe, waren nun
wohlgemerkt nur die unmittelbaren Formalitäten und Feierlichkeiten
der Abtswahl - anschließend folgten in den kommenden
Tagen und Wochen noch diverse weltliche Feiern. Am 22. Juni
1790 schließlich kamen 685 Personen im Klosterhof zur Huldi-


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