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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0156
Klosterdämmerung - Die Benediktinerabtei Schwarzach am Vorabend der Säkularisation 155

- die so herrlich oftmals gar nicht gewesen war - bald zu Ende
gehen würde? Ich denke ja: Sie konnten es ahnen, spätestens seit
der Revolution in Frankreich. Aber ich denke auch, sie wollten es
gar nicht so genau wissen, führten ihr Leben wie gewohnt weiter
und hofften vielleicht sogar insgeheim auf einen deus ex machina,
der alles wieder ins Lot bringen würde. Daraus, dass sich in vielen
Konventen die Mönche recht bereitwillig säkularisieren ließen,
könnte man zwar in der Tat folgern, sie hätten innerlich mit dem
Klosterleben längst abgeschlossen gehabt und hätten nur auf den
Tag gewartet, an dem sie endlich in die „Freiheit" entlassen wurden
. Vielleicht aber verhielten sie sich einfach nur so, wie die
meisten von uns es angesichts von Klimawandel oder Atommüllproblematik
tun - sie hofften, es werde schon nicht so schlimm
werden. Und als das Schicksal sie dann doch ereilte, blieb ihnen
kaum etwas anderes, als sich zu fügen und zu versuchen, sich
damit zu arrangieren - was freilich längst nicht allen so leicht
gemacht wurde wie dem letzten Abt, dem seine Pension weiterhin
ein „fürstliches" Leben ermöglichte.

Anmerkungen

1 Hermann Schmid: Die Säkularisation der Klöster in Baden 1802-1811. Überlingen 1980, 199-200.

2 Vgl. Kurt Andermann: Benediktinerabtei Schwarzach - Geschichte, (http://www.kloester-bw.de/). Eine
gute, knapp gefasste Darstellung der Geschichte Schwarzachs bietet auch Armin Schlechter/Gerhard
Stamm: Die Handschriften der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe. Band 13, Die kleinen Provenienzen
. Wiesbaden 2000, 108-118. Die folgenden Ausführungen zur Geschichte Schwarzachs stützen
sich im Wesentlichen auf diese beiden Darstellungen.

3 Vgl. zum Folgenden Schmid (wie Anm. 1), 199-202.

4 Martin Gerbert: Historia Nigrae Silvae, ordinis sancti Benedicti coloniae. 3 Bände, St. Blasien 1788. Eine
deutsche Übersetzung publizierte Adalbert Weh 1993 bis 1996 in zwei Bänden in Freiburg.

5 Vgl. hierzu Franz Quarthai: Die vorderösterreichischen Klöster in der Zeit des Josephinismus. In: Achim
Aurnhammer (Hrsg.): Zwischen Josephinismus und Frühliberalismus. Freiburg 2002, 49-114, speziell
49-50.

6 Die Geschichte der Abtei Schwarzach wird, anders als etwa die der gleichfalls in der Rheinebene gelegenen
Abtei Schuttern, in Gerberts Werk nicht eingehender dargestellt.

7 Einen gut lesbaren, nicht allzu ausführlichen, gleichwohl mit hinreichender Detailfülle ausgestatteten
Überblick aus katholischer Perspektive bietet beispielsweise August Franzen: Kleine Kirchengeschichte.
Neuausgabe Freiburg 2008.

8 Vgl. Peter Meinhold: Kirchengeschichte in Schwerpunkten. Ein ökumenischer Versuch. Graz, Wien,
Köln 1982, 194.

9 Vgl. Peter Hawel: Das Mönchtum im Abendland. Geschichte - Kultur - Lebensform. Freiburg, Basel,
Wien 1993, 393-394.

10 Vgl. Hartmut Zückert: Die sozialen Grundlagen der Barockkultur in Süddeutschland. Stuttgart etc. 1988
(= Quellen und Forschungen zur Agrargeschichte 33).

11 Zur Person und zum Schaffen Thumbs siehe Hans-Martin Gubler: Der Vorarlberger Barockbaumeister
Peter Thumb 1681-1766. Ein Beitrag zur südwestdeutschen Barockarchitektur. Sigmaringen 1972.

12 Vgl. Bernd Mathias Kremer (Hrsg.): Barockjuwel am Bodensee. 250 Jahre Wallfahrtskirche Birnau. Lindenberg
2000.

13 Hans-Otto Mühleisen: Zum spannungsvollen Verhältnis zweier Schwarzwaldklöster. St. Peter/St. Märgen
. Freiburg 2000 (= Volksbank-Edition), 14-15.


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