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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0186
Joann Conrad Machleid, Chirurgus und Chronist der Stadt Euenheim, zum 300. Geburtstag 185

ein Altarblatt in der Pfarrkirche St. Hilarius in Ebnet erhalten.
Machleids Frau Anna Ursula starb aber schon früh.

So schloss Machleid bereits sechs Jahre später am 26. Juni
1741 zum zweitenmal den Ehebund, diesmal mit Maria Barbara
Hochin.

Machleid bewohnte mit seiner Familie das Haus in der Friedrichstraße
unmittelbar neben der Apotheke des Johann Gottfried
Mylius. Die Apotheke befand sich im Haus Ecke Friedrichstraße/
Ettikostraße (spätere Drogerie Fuchs). Machleid berichtete über
den Apotheker: „1770 neuwer apotecker der statt allhier: den 14-ten
august ist der neüwe apothecker / von zabern hierhero komen namens
/gottlieb Mylius, gebürthig aufs saxen ein / convertit, er ßolle zuegleich
Doctor und / alleß zu ßamen verßehen, ein lediger / bestandener
mensch".32 Das nachbarschaftliche Verhältnis zwischen Machleid
und dem Apotheker war offenbar nicht ungetrübt. So berichtet
Machleid in seinem Tagebuch unter anderem über „Eine große
brunst allhier in der apoteckh". Dabei hatte die Frau „Apoteckhe-
rin" in einer Novembernacht das Pech, mit ihrer Weihnachtsbäckerei
eine Feuersbrunst zu verursachen, die auch das Machleid-
sche Haus gefährdete.33 Machleid bezeichnete später den Apotheker
mehrfach als „ein falßcher sax".

Machleid hatte in seinem Haus eine Kammer, in der er für sich
„allein schreiben, lesen und rechnen" konnte.34 Im September 1772
ließ Machleid sein Haus, insbesondere die Küche sowie die Hausund
Kellertreppe ausbessern.35

Zwei weitere, bedeutsame Schwerpunkte in Machleids Diarien
sind

1. der Neubau der Ettenheimer Pfarrkirche St. Bartholomäus in
den Jahren 1768 bis 1782.

2. die Ereignisse, die mit der Flucht von Kardinal Rohan vor den
Wirren der französischen Revolution nach Ettenheim im Jahre
1790 verbunden sind.

Machleid berichtet in seinen Tagebüchern an vielen Stellen vom
Neubau der Ettenheimer Stadtpfarrkirche, angefangen vom Abbruch
des Kirchturmes der alten Kirche bis hin zu den einzelnen
Baumaßnahmen des Neubaus. Er berichtet vom Akkord mit den
Stukkateuren, der Errichtung der Kanzel, dem Vertrag mit dem
Orgelbauer Stieffei, den neuen Beichtstühlen, dem Aufbau des
Hochaltars, den Gemälden für Hauptaltar und die beiden Nebenaltäre
, über die neue Turmuhr, die Glocken, über die Anschaffung
neuer Messgewänder, neuer Messkännle und Kirchenfahnen,
über die Benediktion des Tabernakels, die Weihe des Chorraumes
, den ersten Gottesdienst am Hochaltar ... die Liste lässt sich
noch lange fortführen.36


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