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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0201
200 Karl Volk

Alles Bemühen dieser Vögte, ihr „Ernstlich- und güthlicher
Zuspruch" vermochte nichts, ihr „halsstärriges aufführen" veranlasste
sie, alles auf die Autorität des Obervogts zu setzen, den
sie „inständig" baten zu kommen und sich selbst der Sache anzunehmen
. Unverzüglich begab er sich mit Schultheiß, Amtschreiber
und Forstknecht nach Rohrbach. (Den genauen Termin
nennt er nicht, das Datum des Berichts ist der 8. Juli.) Es
brauchte seine „güthe, gedult und Überwindung", um diese
„brutalen Leute" von „allerhöchster Intention" zu überzeugen.
Mitten in die Verhandlungen kamen vier Burschen aus Schönwald
, um die an dem „Complott" beteiligten Buben aus Furtwangen
, Gütenbach und Neukirch „beharrlich zu machen".
Doch Pflummern kaufte ihnen mit scharfen Worten den Schneid
ab und schickte sie nach Hause. Sie gaben kleinlaut auf, sie hätten
die Sache nicht richtig verstanden, seien von den Leuten
„aufgestifftet" worden, man habe ihnen fälschlich gesagt, sie
würden „auf das Meer verkauft". In Kenntnis der Gesamtsituation
seien sie jetzt zu allem bereit, zu „spielen" und zur Landmiliz
zu gehen, allen allerhöchsten, höheren und auch den Befehlen
des Obervogts sich zu unterwerfen. Diese hatten den Hals aus
der Schlinge gezogen.

Der Tumult in Furtwangen

Von Rohrbach ging „die Tour" nach Furtwangen. Hier war die
Lage eskaliert, ja hochgradig explosiv und für den Obervogt lebensbedrohlich
. Die Burschen aus Gütenbach und Neukirch
waren hierher gerufen wurden, sie hatten sich zusammengerottet
, nach der Wahrnehmung Pflummerns waren es „Umständ
einer völligen Rebellion und Mörderey gleich". Mit Flinten, Pistolen
und „Terz-rohren" ließen sie auf den verstreuten „Bauernhöfen
und auf den Straßen ein gewaltiges Schießen, johlen, pfeifen
und jauchzgen" hören, in Furtwangen auch vor, während
und nach der heiligen Messe, „sogar vor meinem quartier bey der
,Sonne'" wurde „von denen boßhaften Bauren bueben" geschossen
. Trotz alledem, trotz Lebensgefahr ließ sich Pflummern nicht
von seinem Vorhaben abhalten. Denn es spielten sich jetzt, auch
in Anwesenheit der Vögte und Richter der drei Gemeinden, in
und vor der „Sonne" dramatische Szenen ab. Diese schilderte der
Obervogt im Allgemeinen, auf die Einzelheiten ging nach später
folgendem Verhör der „Fiscal" J. M. Schueh ein.

Pflummern begann sein Beschwichtigungsunternehmen,
indem er sich die Neukircher „Buben" allein vornehmen wollte.
Sie weigerten sich und bestanden darauf, nur mit den Furtwanger
und Gütenbacher Buben vernommen zu werden. Darin waren sie


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