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210 Karl Volk

bach 75 Gulden 30 Kreuzer und für Neukirch 45 Gulden. Es blieb
von 184 Gulden ein ungedeckter Rest von 6 Gulden 20 Kreuzer.

Schluss

Die dargestellten Vorgänge bilden nur einen kleinen Ausschnitt
aus dem Geschehen um den Ersten Schlesischen Krieg im deutschen
Südwesten, von dem man weitab von den entscheidenden
Kriegshandlungen in den Geschichtsbüchern wenig liest, ja kaum
daran denkt, dass ein Krieg im Osten des Reiches im Westen bedrückende
Auswirkungen haben konnte. Die Befürchtungen und
Vorbereitungen der Regierungsstellen waren im höchsten Maße
berechtigt. Die Akten (GLA 122/260-265) in den folgenden Jahren
sprechen eine deutliche Sprache über die Forderungen der
französischen Truppen. Die Lasten stiegen ins Ungeheuerliche,
bezieht man Spanndienste und Verpflegung auch der österreichischen
Truppen mit ein. 1744 befanden sich französische Truppen
im Schwarzwald. Unter Androhung militärischer Exekution, d. h.
bei Verweigerung im Extremfall das Niederbrennen der Höfe,
mussten auf deren Befehl am 29. September 1744 von einem Tag
auf den anderen 3150 Pferderationen bereitgestellt werden,
gleich viele Rationen an Hafer und Spelz sowie 6 Klafter Holz.
(Vgl. dazu L. Beckmann, „Furtwangen", 249.) Die Einquartierungen
im Spätjahr belasteten die Bauern aufs Schwerste. Beim Rückzug
der Franzosen nach dem Frieden von Füssen (22. April 1745)
wurde der Vogt von Schönenbach, Michael Dufner, erschossen.

Um das Bild zu vervollständigen, sind nicht nur die ungeheueren
Lasten auf dem Rücken der Bevölkerung durch Abgaben, die
physische Belastung zu bewerten, zu denken ist zu guter Letzt
auch an das strapazierte Zugvieh auf den weiten, streckenweise
steilen und schlecht instand gehaltenen Wegen.

Quellen

Generallandesarchiv Karlsruhe 122/257: „Die an die österreichischen Regimenter wie auch zur Errichtung
eines Landesregiments abgegebenen Rekruten und die Kosten für die Monturen derselben" und 258
„Landmiliz in der Herrschaft Triberg" (1741-1744). Vgl. auch 122/259: „Verpflegung und Fuhrwesen
sowie Stellung von Fuhren seitens der Einwohner der Herrschaft Triberg für die aus Bayern kommenden
Franzosen; Marschrouten der kaiserlichen Truppen"

GLA 122/ 253-263

Furtwangen, Beiträge zur Geschichte einer Stadt im Schwarzwald 1179-1873, Band 1, Herausgegeben von
Ludger Beckmann, Wilfried Dold und Helmut Kahlert im Auftrag der Stadt Furtwangen im Schwarzwald
, 2004

Vgl. auch zur politischen Lage: Johannes Burkhardt: Der Dreißigjährige Krieg, Frankfurt/M 1992

Karl Volk, Untertal 19, 78098 Triberg-Gremmelsbach


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