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226 Günter Boll
zu denken. Aus acht Kanonen
in Brand geschossen,26
fällt sie am 30. September
1637 in die Hand des seit
1635 in französischem Sold
stehenden Herzogs Bernhard
von Sachsen-Weimar
(1604-1639).
Jüdische Einwohner der
Stadt, die sich in Zeith französischer
Inhabung eingeschlichen
und unter den Schutz
der neuen Machthaber gestellt
haben, treten im
Schriftwechsel der bischöflichen
Amtleute mit den
wohlverordneten Herren CammerDirectoren
vnd Rathen des
Hochstifts Straßburg erst
nach dem Krieg in Erscheinung
.27
Erzherzog Leopold Wilhelm
von Österreich (1614-
1662), Kaiser Ferdinands III.
jüngerer Bruder, war der letzte habsburgische Bischof von Straßburg
. Wenige Wochen nach dem Abzug der französischen Besatzungstruppen
macht er das althergebrachte Judenschutzrecht des
Hochstifts geltend und lässt den zu Marckholtzh. sich auffhaltend-
ten Juden am 9. Dezember 1649 ahnbefehlen, das Vorsatzgelt nachfolgender
gestalten, dem Schultheißen alda ohn einigen Verzug zuerlegen
28
Namblich, Matheiß der Judt
Seyus der ander._
Isac der dritte._
Hürtzel der vierte.
Aron der fünffte.
3
2
2
7
7
goltg
goltg
goltg
goltg
goltg
So dann des Matheißen Juden
Schwager welcher von Schlettstat
hergezogen._
3 goltg:
Eine erhalten gebliebene Abschrift des an den Freiherrn Johann
Friedrich von Bissingen, Pfandinhaber der Herrschaft Schramberg
und Amtmann zu Marckolsheim, gerichteten Schreibens der bischöflichen
Kommissare in Straßburg vom 14. Oktober 1650 wird
auf der Rückseite des Schriftstücks als Copia Bevelchs, daß die Juden
Nicht zue Marckholtzheim, Sonderen Alldaselbsten wo Sie zue Fridens-
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