Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0231
230 Martin Ruch

Abb. 1: Familienbild
Greilsheimer, Friesenheim
, ca. 1928. Sitzend
v.l.: Clothilde und
Ludwig Greilsheimer,
Kind 2.v.re Susi Greilsheimer
. Quelle:
Nachlass Grelet, Stadtarchiv
Offenburg

Abb. 2: Haus
Gymnasiumstr. 1/
Ecke Gerberstraße,
Offenburg. Zustand
2010. Foto Ruch

zu dürfen. Bei dieser Gelegenheit
möchte ich darauf hinweisen, dass ich
mit dem Inhaber keinerlei Verbindungen
irgendwelcher Art aufnehmen
werde, ich gehe sogar soweit, dem jüdischen
Inhaber zu erklären, dass er
meine Wohn- und Geschäftsräume
niemals betreten darf/'3

Tatsächlich erhielt der Pferdehändler
die erbetene Genehmigung. Er verzichtete
aber mit Schreiben vom 21.
Oktober 1938 auf die Nutzung der Immobilie
mit der Bemerkung: „Von der
Stallung und Wohnung Greilsheimer
habe ich Abstand genommen, da derselbe
im Grundstück wohnen bleibt/'
Ludwig Greilsheimer wurde während
des Novemberpogroms 1938
nach Dachau deportiert. Während des
Pogroms verbarrikadierten sich die
Mutter Klothilde und Tochter Susi im
Haus. Die jüdischen Männer der Stadt
wurden derweil vom Gefängnis aus,
eskortiert von SS, Pöbel und Gaffern, zum Bahnhof geleitet, von
wo sie die Waggons nach Dachau brachten. Susi Grelet, geb.
Greilsheimer, berichtete: „Wir haben das Licht ausgemacht und
geschaut, wie sie vom Gefängnis über die Hauptstraße gegangen
sind. Und da haben sie das Feuer gemacht mit den Gebetbüchern


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0231