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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0239
238 Martin Ruch

führung, dass mich Ihre Fürsorge zu uns ganz tief bewegt. Nur bitte
ich Sie, bei dieser heißen, schwülen Witterung keine verderblichen
Sachen zu verschicken, es wäre schade dafür. L. Susi ist noch in Per-
pignan, kann nicht sagen, wann sie kommt, muss sie sehr vermissen
bei diesen langen Tagen, auch die Freiburger Schwester Frau Haas
ist ... schon einige Tage. Von der avisierten Liebesgaben-Sendung
v.Kreuzlingen bekam freudig u. bestens dankend Kenntnis, u. kann
ich Sie versichern, dass dies gut angelegt ist, denn ich habe schon
drei Wochen kein Geld mehr, nicht einmal für Porto, und könnte
immer etwas gebrauchen für I. Susi u. für meine Freiburger Schwester
, die auch nichts haben u. noch Zusatz für Diät haben sollte, wenn
ihr etwas abtreten könnte. L. Herr und I. Frau Neu, ich sehe und
verstehe Ihr Bemühen um uns, bitte Sie aber dringend, aus Ihrer
Tasche nichts für uns zu tun, denn Sie sind ja selbst auf fremde Hilfe
angewiesen, nur wenn Sie Gelegenheit haben bei Comitees oder
sonstigen Stellen einzuwirken, dass wir etwas bekommen, wären
Ihnen besonders dankbar, denn wir können es unverhohlen gut gebrauchen
. Die Kreuzlinger sind zu nett zu uns! Ist Ihre I. Mutter u.
Schwester bei Ihnen? Von Zürich etc. habe noch nichts erhalten und
weiß ich offengestanden gar nicht, um wen oder was es sich dabei
dreht, sind das Ihre Verwandten oder Bekannte, oder Verwandte
meiner lieben sei. Frau. Heute sind es nun schon 10 Monate seit
ihrem Todestag (Zensurbalken zwei Zeilen)

Von Ihrer Vorladung n. Mars, (wohl Vorladung auf das amerikanische
Konsulat in Marseille, M.R.) hatte soviel Freude, als wenn es für
mich wäre u. gönne Ihnen von Herzen, wenn Sie es noch schaffen,
das wäre viel wert. Zur Avancierung des I. Erich meine herzl. Gratulation
, meine I. Verblichene sagte bei jeder Begegnung mit ihm, was
das für ein patenter Bursche sei; wie schön ist dieser Gedanke für
Sie beide, bei eigenen Leuten w. G. sich noch nützlich machen zu
können. Wegen Passage habe mich nach ... gewandt. Die Adresse
meines Bruders in New York füge bei. Die Sache mit Adolf Kahn20 hat
sich mit gleicher Post Ihres letzten Briefes an ihn direkt geklärt. Von
einem Comitee habe bis jetzt I. Herr Neu nichts gehört, auch von
keinem, seit interniert sind, etwas empfangen u. wird hier scheints
auch einseitig verfahren, denn es bekommen Viele die es tatsächlich
nicht so nötig haben. An die Offenburger habe Ihre Grüße bestellt
u. lassen sie solche bestens erwidern.

Haben Sie nochmals I. Freunde I. Susis sowie meinen heissen Dank
für Ihre Liebe zu uns u. seien Sie für heute auch von m. I. Geschwistern
innig gegrüßt von Ihrem Ludwig Greilsheimer u. Susi.

Erfreuen Sie uns bitte wieder einmal mit Ihren I. Zeilen!

(Beigelegt Zettel:)

Leo Greilsheimer 600 West 192 Street New York City. Dessen Kinder
haben uns die Bürgschaft gestellt.


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