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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0256
Zum Frauenalltag in Bad Rippoldsauer kleinbäuerlichen Familien 255

Kopf gehoben waren, wurde die Last ausbalanciert
und dann ging's, ohne die Körbe
mit den Händen zu halten, den Berg hinauf
- eine für heutige Verhältnisse kaum vorstellbare
, ja unzumutbare Arbeit. Die Rippoldsauer
Saatschule wurde übrigens erst in
den 1960er-Jahren aufgegeben.

Obwohl die schwere Waldarbeit, insbesondere
die „Holzernte", prinzipiell Männersache
war, boten die Förster auch den
Frauen Gelegenheit, im Wald etwas zu verdienen
. Sie durften beim Aufforsten und
Anpflanzen der jungen Bäume helfen. In
den Jahren nach der Neuanpflanzung hielten
sie die jungen Kulturen sauber, d.h. sie
entfernten mit Sicheln den unerwünschten
Wildwuchs.

Eine weitere Möglichkeit, ein wenig
Geld zu verdienen, bot sich in der Heidelbeerernte
; sie wurde gern und vielmals von
Frauen und Kindern genutzt. Die Früchte
wurden entweder zu Wein vergoren oder
direkt an die örtlichen Gaststätten verkauft
. Bei sehr reicher Ernte reichten die Rippoldsauer Geschäftsbeziehungen
sogar bis nach Karlsruhe. Dazu mussten die Beeren
bis zum Mittag bei der Post sein. Frau Borchert, die sich an diesem
„Geschäft" beteiligte, erinnert sich, dass der Verdienst zwar
nicht sehr üppig war, aber immerhin „konnte man sich nach Ab-
schluss der Saison von dem Geld beispielsweise mal ein Paar Schuhe
kaufen".

Abb. 10: Der mit
Stallmist gefüllte Korb
musste zunächst einmal
auf den Kopf wobei
der ;,Buschtu nicht
abrutschen durfte; in
der Saatschule Bad
Rippoldsau-Tös, um
1935.

Abb. 10a: Den Berg
hinauf... In der
Saatschule wie
Abbildung 10; um
1935.


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