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Vom oberen Neckar in die Ortenau.

Die Herren von Bern bis zu ihrem Aussterben

Winfried Hecht

Am oberen Neckar erlangten die niederadligen Herren von Bern
im 13. und 14. Jahrhundert eine gewisse Bedeutung - zuerst als
Besitzer einer Burg und später auch in der aufstrebenden Stadt
Rottweil.1 Mit Wilhelm von Bern, der in Rottweil 1406 bei der
Besieglung einer Urfehde erstmals fassbar wird,2 beginnen sie im
15. Jahrhundert, sich endgültig aus dem Rottweiler Raum zurückzuziehen
, um bis zu ihrem Aussterben im mittleren und unteren
Kinzigtal eine beachtliche Rolle zu spielen. Den Weg in diese
Gegend wiesen wohl alte Verbindungen zu den Fürstenbergern
und die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen dem „Rott-
weiler" Zweig und jenen Bernern, die bereits vor der Mitte des
14. Jahrhunderts in Haslach wichtige Stadtämter bekleidet hatten
.3 Von Bedeutung mag ferner gewesen sein, dass mit Konrad
von Blumberg zwischen 1398 und 1415 ein Verwandter von Wilhelm
von Berns Gemahlin das politisch immer noch gewichtige
Schwarzwaldkloster Gengenbach als Abt leitete. Wilhelm von
Bern erscheint nämlich in der Ortenau erstmals im Jahre 1418
mit zwei Nennungen als Schultheiß von Zell am Harmersbach,4
den einzusetzen als Privileg den Gengenbacher Äbten zustand.

Wilhelm von Bern wird letztmalig für das Jahr 1437 als Schultheiß
von Zell und am Leben erwähnt.5 Wiederum bemerkenswert
scheint, dass die in Abschrift vorhandene Urkunde von 1437 den
Verkauf eines weiteren Besitzrestes der Herren von Bern in Form
von fünf Mannsmahd Wiesen und zweier Waldstücke im Neckartal
bei ihrer einstigen „Stammburg" zum Gegenstand hat. Jetzt
blieb die Familie mit Rottweil fast nur noch durch den Jahrtag
verbunden, der in Heilig Kreuz auf dem Valentinsaltar jährlich
am Sonntag nach Mariä Himmelfahrt für Wilhelm von Bern und
seine Gemahlin zu begehen war und den der Berner mit dem ihm
gehörigen Zwölftel des Rottweiler (?) Kornzehnten dotiert hatte.6
Vielleicht befand sich in Heilig Kreuz auch eine Grablege seiner
Verwandten und Vorfahren.

Im Schwarzwald hatte Wilhelm von Bern, der auch als Darlehensgeber
des Brun Wernher von Hornberg in Erscheinung tritt,7
nicht nur Schultheiß von Zell am Harmersbach werden können,
sondern außerdem vom Straßburger Bischof Wilhelm von Bayern
und spätestens 1422 je ein Drittel der bischöflichen Lehen in
Welschenbollenbach und von der Hube in Ohlsbach zwischen
Gengenbach und Offenburg erhalten.8 Das Lehensdrittel von


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