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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0277
276 Karl Kopp

(1759-1829) in Broggingen und andern Orten. Töchter und
Söhne machten ringsum „gute Partien" in Pfarrers- und Handelsfamilien
.

Weber, Reb- und Ackersmänner

Den neben den Schmidt (s.o.) und den Liermann (s.u.) häufigsten
Lahrer Namen Müller, Vieser, Göhringer, Meier, Stolz ist
gemeinsam, dass sie keine nach Berufs-, Rufnamen- und Ämtertradition
markanten Familienstämme erkennen lassen. Besonders
hoch ist ihr Anteil bei den Webern, den Landwirten (ohne dass
es ausgeprägte Bauernfamilien gibt), teilweise auch bei den Tagelöhnern
und denen ohne Berufsnennung. (Bei den Mörstadt dagegen
erscheint kein Mann ohne Beruf oder Titel.) Die vielen
gleichen Berufe und gleichen Vornamen (70% richten sich nach
dem üblichen „Mehrheitsmuster"26 aus Jacob, Johannes, Georg,
mit oder ohne Beivornamen variantenreich notiert) machen es
schier unmöglich, die Datensätze dieser Familienstämme auf eine
verlässliche Liste von Personen zu reduzieren, daher stehen statt
der absoluten nur relative Zahlen in Klammern (in % der Männer
gleichen Familiennamens). Bei den Jahreszahlen (i.d. R. nur die
erste Nennung) steht (St.b.) für Steuerbuch, (H.) für Heirat, (V.)
für Vater einer Braut/eines Bräutigams, (1791-) für „weiland",
d. h. bei der Hochzeit des Sohnes/der Tochter in diesem Jahr bereits
verstorben.

Die Müller: Ursinus der Leinenweber beherrscht die Einträge
ab 1689 über fast vier Jahrzehnte. Als „Handelsmann, aus der
Schweiz zugewandert, reichster Burgheimer" beschreibt ihn Knau-
senberger.27 Prompt wird er auch Kirchenzensor. Vier Töchter
und vier Söhne, allesamt Leinenweber, kann er verheiraten.

Den neben Ursinus ebenfalls erfolgreichen Tuchhändler,
Georg Müller aus Sachsen, beschreibt Helmuth Lehmann,28 mit
den aus seiner Familie erwachsenden und mit ihnen verschwägerten
Handelsleuten, Pfarrern und Stadtoberen. Eine dritte Müller
-Sippe geht von Hanns dem Ziegler aus. Auch seine vier Söhne
sind Ziegler. Sie verschwinden aber mit der Heirat des letzten,
Stephan (H.1724), als Ziegler aus den Ehebüchern. Die wenigen
prominenten Müller-Familien dürfen nicht darüber hinwegtäuschen
, dass die meisten ums tägliche Brot kämpften als Weber
(34%), Landwirte (12%), Tagelöhner (12%) und in andern Berufen
(62%); ohne Nennung (6%).

Den Vieser erging es kaum anders: Landwirte (45 %), Weber
(25%), Tagelöhner (9%), andere und ohne Beruf (10% und 11 %)
bestimmen das Bild. Träger bürgerlicher Ämter sind nur Georg
(V.1695-) und Johannes (V.1710), beide „Bauersmann und Rats-


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