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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0336
Die Anfänge der Gewerbeschule Offenburg 335

Am 25. März 1833 legte der katholische Stadtpfarrer Franz
Ludwig Mersy einen von seinem Skribenten Matthias Trefzger
entworfenen „Plan zur Einführung einer Realschule dahier" vor,
der in der Sitzung des Gemeinderates und Bürgerausschusses
vom 28. April 1833 auf der Tagesordnung stand. (Der damalige
Begriff „Realschule" darf nicht mit der heutigen Bedeutung verwechselt
werden; gemeint war eine Gewerbeschule.) Die Stadtgremien
lehnten jedoch den Plan mit der Begründung ab, dass man
„das Zweckmäßige einer solchen Schule in einer Stadt wie Offenburg
nicht in Abrede stellen" wolle; angesichts der „mißlichen Finanzverhältnisse
" der Stadt halte man es aber nicht für geboten, „diese
Schule in solchem Umfange einzuführen." Gleichzeitig verwiesen die
Räte auf die eigenen „ Vorschläge zur Vervollkommnung der bestehenden
Sonn- und Feiertagsschule im Sinne der hohen Regierungsverordnung
vom 7. Dezember v. J." Leider sind diese Vorschläge nicht
mehr auffindbar.

Die Ablehnung des Planes von Mersy beendete jedoch nicht
das Ende seines Engagements für eine neue Gewerbeschule. Zwar
lag der Stadtpfarrer sogar mit dem Papst über Kreuz, der 1833
seine Schrift mit der Forderung nach innerkirchlichen Reformen
auf den Index setzen ließ.3 Auch mit den Liberalen um Bürgermeister
Karl Burger gab es wiederholt Spannungen, die schließlich
1836 nach einem regelrechten Kleinkrieg in der einstimmigen
Zurechtweisung Mersys durch den liberalen Stadtrat gipfel- Abb. 3: Bürgermeister
ten.4 Aber 1835 bildeten dennoch Bürgermeister Burger und Karl Burger
Stadtpfarrer Mersy gemeinsam den
neuen „Gewerbeschul-Vorstand."

Eine wichtige Grundlage war auch
die sparsame Haushaltspolitik des Bürgermeisters
Karl Burger, der in seiner
Amtszeit den Schuldenberg der Stadt
von 140000 Gulden auf 35 671 Gulden
abtrug und dadurch erst neue finanzielle
Spielräume schuf: So waren „überhaupt
vorsichtig modernisierende Schritte - wie die
Förderung der Gewerbeschule oder die
Ansiedlung der beiden Zuckerfabriken - genügend
abgesichert".5

Auf der Grundlage der genannten
Anordnung der Regierung in Rastatt
vom Dezember 1832 erging schließlich
die Verfügung des Großherzoglichen
Bezirksamtes vom 17. Mai 1833, aus
der bestehenden Sonntagsschule in Offenburg
eine Gewerbeschule zu bilden.
Damit war die Sonntagsschule allerdings


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