Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0340
Die Anfänge der Gewerbeschule Offenburg 339

gust 1835, dass eigentlich nur das handwerkliche Zeichnen der
„Hauptzweck" der Gewerbeschule sei. Dies aber wolle er selbst seinem
Lehrling am Sonntag beibringen.

Viele Klagen über mangelnden Schulbesuch waren vor diesem
Hintergrund nicht verwunderlich. Auch die Disziplinlosigkeit
der Schüler wurde häufig beanstandet. So ist auch die Strafe
für den Schuhmacherlehrling Albert Schröder kein Einzelfall,
über den sich die Schule am 27. Februar 1852 schriftlich beim
Bürgermeisteramt wegen „ständigem unanständigem Benehmen und
Nachlässigkeiten" beschwerte. Der Beschluss fiel drakonisch aus:
„Albert Schröder ist am Sonntag, dem 2. März, in seiner Wohnung
nach dem Gottesdienst abzuholen und in das bürgerliche Gefängnis zu
bringen und denselben zweimal 24 Stunden bei Wasser und Brot sitzen
zu lassen."

Trotz dieser Anlaufschwierigkeiten ging der innere Aufbau
zügig voran. Vom Jahr 1840 an wurden die Teilzeitlehrkräfte abgelöst
und eine Hauptlehrerstelle mit einem Jahresgehalt von
700 Gulden eingerichtet. Dieses Amt hatte von 1840-42 der Architekt
Schneider inne. Mit dem Eintritt des Gewerbehauptlehrers
Lipps wurde 1842 ein dritter Jahrgangskurs eingeführt; pro
Jahrgang wurden 25 Schüler aufgenommen. Die Gewerbehauptlehrer
Rauh (1846-1849) und Geiges (1850-1856) folgten im
Amt. Die verhältnismäßig häufigen Lehrerwechsel gingen
schließlich mit dem späteren ersten Rektor Josef Jüllig (manchmal
auch Jülg geschrieben) zu Ende. Er blieb 18 Jahre an der
Schule und bezog 1867 ein Jahresgehalt von 1 200 Gulden sowie
zwei Klafter Holz.

Seit 1838 musste die Gewerbeschule neben dem Stundenplan
auch einen Haushalt zur Genehmigung einreichen. In den Anfangsjahren
hatte man in Offenburg auf die Einziehung eines
Schulgeldes verzichtet. Im Jahr 1847 wurde erstmals pro Schüler

Abb. 6: Eisenbahn über
die Kinzigbrücke um
1844


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0340