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358 Manfred Merker

Abb. 4: Scharpfs
Offenburger Kollegium
von 1838

fentlicht, die mit einer Einladung
zu den öffentlichen Preisverleihungen
und Bekanntgabe der sog.
„Promotionen" verbunden war.
In gemeinsamen Gottesdiensten
nach den Prüfungen für alle Schüler
in der Schulkirche, heute Mat-
tiaskirche am Kapuzinerkloster,
folgten Rezitationen, Festgesänge,
Reden und andere Darbietungen
nicht nur für die Eltern. Diese
Schulfeiern wurden fester Bestandteil
der Festkultur der Stadt.
Auch für das Aufnahmeverfahren
hatte Scharpf die passende Form
gefunden: Zum Schuljahrsbeginn
mussten sich die neuen, meist
10-11 Jahre alten „Zöglinge" samt
Eltern in der Direktion zu einer
Überprüfung ihrer sprachlichen,
orthographischen und elementarmathematischen
Fähigkeiten vorstellen
. Nötig zur Aufnahme waren Geburtsurkunde, Impfschein
und „ein Zeugnis der Vorbildung und Sittlichkeit", bei Auswärtigen
der Heimatschein und Nachweis der Beherbergung mit
Adresse(viele wohnten schulnah in der Studentengasse unter den
wachsamen Augen des Schuldieners).8

Eine erneute Herausforderung bedeutete auch die Einführung
weiterer neuer Schulfächer nach dem überall mit Spannung erwarteten
modernen Lehrplan für die badischen Gelehrtenschulen
im Jahre 1836. Zum ersten Male taucht das Fach Englisch auf,
in das sich Kollege Weißgerber in zusätzlichen Sonntagseinsätzen
einarbeiten musste, wie er schreibt. Auch Kalligraphie und Zeichnen
wurden nach dem Konzept einer neu entdeckten Ästhetik
verbindlich eingeführt und am Gymnasium vom „Zeichnungslehrer
" Klehe unterrichtet. Für Musik und Gesang und den Unterricht
auf diversen Instrumenten waren ebenfalls neue personelle
und materielle Engagements notwendig. Für die neue Naturkunde
und Naturlehre lässt sich bereits 1837 im Lehrplan der
Unterquinta die Benutzung des „Lehrbuchs der Naturphilosophie
" von Lorenz Oken nachweisen, der eine Generation zuvor
das Gymnasium in Offenburg mit Bravour verlassen hatte und
jetzt seit drei Jahren als weltweit hoch angesehener „rector mag-
nificus" zusammen mit Georg Büchner an der Universität Zürich
dozierte. Eine besonders große Aufgabe kam auf Scharpf durch
die Organisation der zum ersten Mal in der Schulgeschichte zu


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