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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0362
Professor Josef Scharpf, der erste Direktor des Großherzoglichen Gymnasiums zu Offenburg 361

„Segne Gott der Schüler Mühen, segne ihrer Lehrer Kraft:
Heiss lass ihre Herzen glühen stets für Tugend, Wissenschaft!"

Der neue Großherzog hatte unlängst bei seinem Regierungsantritt
1830 bedeutungsvoll verkündet, „dass ein tüchtiger Unterricht
die Hauptgrundlage des wahren Glücks der Staatsangehörigen
sei". Scharpf hatte dessen Vorgänger wegen seiner großherzigen
Ausstattung des neuen Offenburger Gymnasiums als seinen
zweiten Stifter gepriesen und schloss jetzt den Jahresbericht 1839
in seinem letzten Offenburger Jahr mit den Worten: „Unser Herz
kann sich nicht dem innigsten Dank verschließen gegen unseren
durchlauchtigsten Großherzog und seine hohe Regierung, die in
der Gründung tüchtiger Schulen Badens Glück und Ehre sucht."

Scharpf als Lyzeumsdirektor in Rastatt 1840-1850

Seit Bestehen des Offenburger Gymnasium absolvierten die meisten
Absolventen der Schule die abschließende Oberstufe außerhalb
Ottenburgs. Offenburg selbst wurde trotz eines entsprechenden
Vorstoßes von Direktor Weißgeber bereits 1842 erst 1881
Vollgymnasium. Lorenz Oken besuchte dazu das Stift in Baden -
Baden, Volk und Schaible dessen Nachfolgegymnasium, das Lyzeum
in Rastatt. Als der offensichtlich gut informierte Direktor
Scharpf erfuhr, dass in Rastatt am Lyzeum eine Stelle frei wurde,
bewarb er sich um sie schon am 09.02.1839: Der gelehrte Orientalist
A. Winnefeld, der am Rastatter Lyzeum sogar eine Syrisch-
und Arabisch-AG angeboten hatte, war verstorben, Scharpf bewarb
sich um die mit möglicher Direktionsanwärterschaft verbundene
Vakanz. Wenige Monate später war er persönlich vor Ort als
sein Direktionskollege Geistlicher Rat Joseph Loreye, mit dem er
schon zwei Jahre zuvor wegen des neuen Turnunterrichts korrespondiert
hatte, zu seinem 50. Dienstjubiläum und 73. Geburtstag
hoch geehrt wurde. Auch er ein Heidelberger Schüler F. Creuzers,
Priester in Baden-Baden und als Direktor seit 1818 auch geistiger
Führer in dem hoch angesehenen Kollegium der ehemaligen Residenzstadt
, empfing bei dieser großen Jubelfeier am 21.06.1838
vom „Durchlauchtigsten Großherzog" nicht nur die Ernennung
zum Geheimen Rat, sondern auch eine Ehrung durch Verleihung
des Ritterkreuzes des Zähringer Löwenordens. Gemeinsamer Gottesdienst
der ganzen Schule in der nahen Schlosskirche, zahlreiche
Reden, Festgesänge der Schüler und ein großer Fackelzug ehrten
den greisen Direktor. Loreye selbst stiftete an diesem Tage ein
gut dotiertes Stipendium für würdige bedürftige Schüler, dessen
Verleihung anfangs alljährlich gefeiert werden sollte. Die Stadt
Rastatt verlieh ihm die Ehrenbürgerwürde, seine Heimatstadt
Mahlberg schickte 50Flaschen Wein, Loreye durfte unter Beibe-


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