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416 Anna-Maria Münchenbach

Durch das erfahrene Leid sind meine Großtante und meine
Oma sehr eigen und zurückhaltend geworden. Während meine
Oma sich früher mit den Behörden auseinander setzte, musste
dies nach dem Tod meines Opas mein Vater für sie erledigen. Auf
Grund ihres Glaubens ist auch sie trotz der grundgesetzlich verbrieften
Rechte immer wieder angegangen worden. Offensichtlich
müssen Rechte immer wieder erstritten werden. Im letzten
Lebensjahr zog sie es vor, in ein Altersheim zu ziehen, das ihren
Vorstellungen entsprach. Das war für mich sehr schmerzhaft,
aber wir hatten ihren Willen zu respektieren. In diesem Heim
verstarb sie nach schwerer Krankheit. Durch die Einnahme der
vielen Medikamente hatte sie eine Leberzirrhose bekommen.
Meine Oma fehlt mir heute noch.

Die Heimatgemeinde meines Uropas

Die Gemeinde Hohberg hat auf das Drängen der Familie hin, vor
allem des Großonkels Josef, meinen Uropa lediglich auf dem
Denkmal der Kriegsopfer vermerkt. Trotz der verschiedenen Versuche
meines Großonkels Josef, seinem Vater ein Denkmal oder
Mahnmal zu setzen, hat sich an der Situation bis heute nichts
geändert. Somit gibt es in Hohberg keine Opfer des Nationalsozialismus
!

Marta Schanzenbach

Die Frau Abgeordnete Schanzenbach, wie man sie heute nennen
darf, hat meiner Uroma ohne Wenn und Aber geholfen. Deshalb
will ich auf eine Biographie von ihr nicht verzichten.

Martha Schanzenbach wurde am 7. Februar 1907 in Gengenbach
als erstes Kind einer kinderreichen Familie geboren.

1919 wurde sie im Alter von 12 Jahren zur Schulrätin gewählt
und ist 1923 mit 16 Jahren in die SPD eingetreten. Nach der
Schulausbildung absolvierte sie von Kindheitserlebnissen geprägt
eine Ausbildung als Fürsorgerin. Diese Arbeit konnte sie 1945 mit
ihrer politischen Tätigkeit verbinden. Frau Schanzenbach half als
Mitglied des Hauptausschusses der Arbeiterwohlfahrt und als Bezirksvorsitzende
von Südbaden entscheidend beim Aufbau der
Arbeiterwohlfahrt mit.

1949 wurde Frau Schanzenbach in den Deutschen Bundestag
gewählt. Sie war Mitglied im Kriegsopferausschuss, im Ausschuss
für Jugendfürsorge, im Ausschuss für öffentliche Fürsorge und im
Sozialpolitischen Ausschuss. 1958 wurde sie als erste Frau Mitglied
des SPD-Präsidiums und später Frauenbeauftragte des Parteivorstandes
der SPD sowie Vorsitzende des Ausschusses für öffentliche
Frauenfragen. Darüber hinaus war sie langjährige fami-


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