Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 32
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Manfred Merker

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Abb. 12: Grüningers
Zierinitiale „A" zum
Anfang der Äneis

erfolg in Deutschland bis zum Erscheinen
von Goethes Werther folgt die lateinische
Tfttlia VlrÖCBc^ § Übersetzung von Jakob Locher(1471-1528),

„Stultifera Navis", sie gilt als erster Beitrag
eines deutschen Autors zu europäischen
Literatur. Brant dichtete neben seiner juristischen
Tätigkeit lateinische und deutsche
Gedichte und verfasste illustrierte Flugblätter
zur aktuellen Politik. 1500 kehrt er hoch geehrt in seine
Heimatstadt Straßburg zurück, wird bereits 1501 zum Syndikus
berufen und übt ab 1503 bis zu seinem Tode am 21.05.1521 das
Amt des Straßburger Stadtschreibers aus. Wie in Basel hält er
den Kontakt zu den aufblühenden Druckerwerkstätten der
Stadt, die mit ihren angeschlossenen Verlagshäusern einen
nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Verbreitung des Humanismus
leisten, und berät sie mit seinen profunden philologischen
und historischen Kenntnissen. Ein besonders gelungenes
Beispiel dieser befruchtenden Zusammenarbeit in der führenden
elsässischen Reichstadt ist der vorliegende Vergil von 1502.
Als Dramaturg brachte Brant die Geschichte von Herakles am
Scheidewege auf die Bühne. Als Erasmus von Rotterdam 1514
auf seiner Reise nach Basel Straßburg besucht, feiert er Sebastian
Brant in einem lateinischen Lobgedicht als „vir humanissimus
et omniscius", als allwissenden Spitzenhumanisten, der seine
Vaterstadt und die Wissenschaft berühmt gemacht habe.

Johannes Grüninger stammte ursprünglich aus Grüningen in
Württemberg, arbeitet ab 1480 anfangs in Basel, erwirbt dann

1482 in Straßburg das Bürgerrecht und lässt sich, wie die meisten
frühen Drucker, in die Zunft der Goldschmiede eintragen.

1483 erscheint auch sein erstes Werk, er druckt nun laufend
neue Editionen aus dem Gebiet aller Wissenschaften von der
Medizin über die Chemie bis zur Geographie, Klassiker, Legenden
, Predigtsammlungen, Romane und Lexika, alle mit hochwertigen
Holzschnitten illustriert. Für seine Offizin arbeiten
gelehrte Berater, zahlreiche Zeichner, Formschneider und viele
erfahrene Drucker. Insgesamt 250 Druckwerke gibt Grüninger
im Laufe seiner Zeit heraus. Grüninger bevorratet auch eine umfangreiche
Alphabethsammlung von Zierinitialen und Holzstöcken
, die er vererbt oder, geschäftstüchtig, wie wer war, zum Teil
verleiht oder später, wie die Vergilstöcke, meistbietend ins Ausland
verkauft. Seine Zeichner und Holzschneider verkörpern die
„elsässische Schule" mit ihrer großen Mannigfaltigkeit der Illustration
in der lebendigen Frische Schongauerischer Gestalten.
Mit ihrem jugendlich anmutigen, ernsten Ausdruck der Gesich-


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