Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 44
(PDF, 86 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0045
Walter E. Schäfer

solche Anekdote könnte die schaurige und doch harmlose
Erzählung „Der Mann in der weißen Wolke" sein, in der der
Adjunkt eine Rolle übernahm.3 Hinzu kamen von Kölle die
„Standreden" und das „Morgengespräch des Hausfreundes und
seines Adjunktes"4, in denen die Figur des Adjunktes auftritt
und die zumindest mit dem Einverständnis Kölles entstanden
sind.

Das Zusammensein mit Kölle dauerte nur knappe drei Jahre,
bis Juni 1812. Kölle wurde an die württembergische Gesandtschaft
in Dresden versetzt. Doch die Freundschaft blieb erhalten
. Man schrieb häufig Briefe. Kölle gab nicht nur seine Meinung
über die folgenden Jahreskalender kund. Er lieferte weiterhin
Anekdoten und Erzählungen, die für die Kalender geeignet
schienen. Der Briefwechsel dauerte bis in das hohe Alter
Hebels. Die letzte Erwähnung Kölles findet sich in einem Brief
Hebels an Henriette Hendel-Schütz vom 28. April 1822, in dem
Hebel schrieb: „Der Adjunkt ist noch in Rom und ist, wie ich
höre, Geschäftsträger der protestantischen Höfe bei dem Hl.
Vater."5 Die unruhige diplomatische Laufbahn hatte Kölle bis
zur Funktion des Beauftragten der protestantischen Fürsten in
Rom geführt.

Doch in die Karlsruher Zeit noch fällt ein Vorgang, von dem die
ausgebreitete Hebelliteratur, soweit ich sehe, noch keine Notiz
genommen hat.

Nach dem Tod Hebels sah sich Christoph Kölle veranlasst,
des Freundes zu gedenken. 1827, ein Jahr nach Hebels Tod, erschien
ein Nachruf in der „Augsburger Allgemeinen Zeitung",
der von Karl Friedrich August Buchner (1800-1872) stammte.
An diesen biographischen Abriss knüpfte Kölle an, als er sich im
„Morgenblatt für gebildete Stände" (Nr. 68, 14. März 1827)
unter dem Titel „Erinnerungen an Hebel" zu Wort meldete:

„Indem ich dem Verfasser des nekrologischen Artikels in der,Allgemeinen
Zeitung' über meinen unvergesslichen Freund Hebel
meinen Dank für die wahre und freundliche Auffassung jener
seltenen Individualität zolle, erlaube ich mir, einige Zusätze und
Nachträge und einige Wünsche beizufügen/ Von den neun anekdotischen
Notizen schliefst die letzte:6 „Sein deutsches Herz, das
1810 auf die Kehler Ehrenpforte ,Germaniae memor' (Erinnerung
an Deutschland, W. E. Sch.) setzte, kannte niemand besser als
ich. Ob er rücksichtlich Tyrols unrecht getan habe, müssen unbefangene
Tiroler selbst entscheiden.

Rom, 21. Februar 1827
Der ehemalige Adjunkt des rh. Hfr."


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0045