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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 85
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Man gebe den Juden im ganzen Land/Zum Schutze Waffen in die Hand!

Du hüllst ihn in Deinen Mantel ein,
Umgürtest ihn mit Deinem Schwert
Und setzt ihn auf Dein eigen Pferd.
Und Deines Reiches vornehmster Mann,
Führ ihn durch die Straßen, so angetan,
Und rufe laut, dass es jeder hört:
So geschieht dem Mann, den der König ehrt!
König: Dein Rat ist gut, ich seh es gleich,
Du bist ja der erste Mann im Reich.
Nun tue Du alles, genau nach dem Wort,
An Mordechai, der mich bewahrt vom Mord.
Hamern: (wütend beiseite) O Schimpf und Schande, was muß ich erleben,
Ich muß diesem Juden die Ehre geben!
Fürwahr! Das hätt ich nicht gedacht.
Nun werd ich gar noch ausgelacht.
Entsetzlich! Ich könnte vor Wut zerspringen.
Und dennoch: Ich muß den Befehl vollbringen.
Vorhang.

Charbona:

5. Akt

1. Scene. Gemach der Königin Esther. Esther und ihre
Dienerinnen. 1. Diener, Charbona

Esther: Was hör ich für ein Weinen, Klagen,
Im Hofe schon seit vielen Tagen?
Ist's Mordechai nicht, den ich sehe?
Mir krampft das Herz sich wild vor Wehe.
Er schickt mich zu Dir mit trauriger Kunde,
Ach, geh zum König, so lässt er Dich flehn,
Verkauft sind die Juden von Haman, dem Hunde,
Sie sollen alle zugrunde gehen.
Esther: O Jammer, Entsetzen, es packt mich ein Grauen,
Wie soll ich wenden die furchtbare Not?
Ich darf ungerufen den König nicht schauen,
Auf Ungehorsam jedoch steht der Tod.
Doch Mordechai lässt Dir gar dringlich sagen,
Du möchtest das Wagnis dennoch tun.
Hörst Du nicht der Juden Weinen und Klagen?
Du hörst es? Und dennoch könntest Du ruhn?
Esther: Ich hör es, ich hör es, und kann es nicht hören,
Vor Kummer bricht mir das Herz entzwei,
Ich gehe, ich werde den König beschwören
Und wenn es auch um mein Leben sei!
Charbona ab. Esther schmückt sich, geht in den Vorplatz und
wartet.

Charbona:


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