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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 95
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Heinrich Hansjakob - Chronist des Alltagslebens im Schwarzwald

Mit seinem Zweispänner
unternahm
Hansjakob zahlreiche
Reisen. Hier befindet er
sich 1904 in der
Schweiz.

fortgeht bei uns, so kann man bald den Schwarzwald in Kahlwald
umtaufen/'22

Mit großer Leidenschaft kämpfte Hansjakob gegen den
preußisch-deutschen Militarismus und die Kriegstreiberei seiner
Zeit und war einer der seltenen Pazifisten geistlichen Standes
im Wilhelminischen Kaiserreich. Zahlreiche Belege in fast allen
seinen Büchern lassen sich für seine pazifistische Grundhaltung
anführen. Bereits 1894 plädierte er für „allgemeine Abrüstung
und allgemeinen Völkerfrieden"23. Am Vorabend des Ersten
Weltkriegs, am 5. Juni 1914, prangerte er „die ewige Rüsterei
des Deutschen Reiches" an.24 Anstatt über Abrüstung ernsthaft
miteinander zu verhandeln, überböten sich die europäischen
Staaten gegenseitig in Kriegsrüstungen und machten dem Volk
Angst vor Kriegsgefahr. Dabei gehe Deutschland mit den Rüstungen
fast stets voran ... Es sei für das Deutsche Reich ein
zweifelhafter Ruhm, die größte und bestorganisierte Militärmacht
der Welt zu sein.25

Immer wieder setzt sich Hansjakob in seinem umfangreichen
Werk mit dem Krieg auseinander. Für ihn war der Krieg
„eine Ausgeburt der Hölle", „ein Höllenspiel"26, „die größte
Geißel der Menschheit"27. Hansjakob ahnte das kommende
Unheil angesichts des heraufziehenden Ersten Weltkriegs. 1913
warnt er: „Wenn es so fortgeht, so bildet Europa ein einziges
befestigtes Kriegslager, und wenn dann der Krieg ... einmal losbricht
mit diesen Millionen und abermals Millionen, die aufeinander
gehetzt werden, wird es ein einziger Kirchhof werden
,.."28 Wenn es nach ihm gehe, betont er in seinem letzten Werk,
einer pazifistischen Flugschrift, die 1916 mitten im Ersten Welt-


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