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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 141
(PDF, 86 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0142
Schloß Ortenau" von Otto Flake

das Ende des Nationalsozialismus hinaus leitet. Jetzt, im Jahre
1948, führt es zu einem Wechsel des Lebensortes, mit dem er
vorzeitig seine berufliche Tätigkeit beendet und seine kaum erkennbaren
sozialen Beziehungen aufgibt.

Die Fahrt nähert sich ihrem Ziel. Der Erzähler gibt seinen
Eindruck so wieder:

„Ich hatte nun den langen Rücken der Hornisgrinde vor mir und
sah die zwei Türme. Die Ruine auf drittel Höhe war Burg Altwindeck
. Im Norden schlössen die Reste der Yburg die Kammlinie ab
[...] auf der rechten Einfahrt der Dorfstraße und ihres tief gemauerten
Baches wölbte sich die Einfahrt zum Schloß."7

Das Schloss Ortenau

„Es war Mittag; die Sonne lag noch nicht auf der Front des
Herrenhauses, das nach Westen ging. Ein Rest der Morgenfrische
spielte um die Quadern und verstärkte die trotzige Wucht. Nicht
alle Bauten, denen man den Titel Schloß bewilligt, verdienen ihn;
aber diesem hier, den drei Stockwerken, jedes zwölf Fenster stark,
mit Rundtürmen an den Flanken und gotischen Traufen unter
dem hohen Dach, kam er zu. "8

Wo ist Sparre angekommen? Ja, wo liegt dieses Schloss? In der
außerliterarischen Realität gibt es kein Schloss Ortenau, in
dessen Nähe sich für Sparre ein Blick auf die zwei erwähnten
Höhenburgen, die Altwindeck bei Bühl und die Yburg über
Neuweier, eröffnet hätte. Nach der Durchfahrt durch Sasbach,
vorbei am Turenne-Denkmal, kann man bald nach Ottersweier
abbiegen, „im rechten Winkel von der großen Überland-
straße",9 der alten Bundesstraße, und ist dann rasch in Rittersbach
, einem Stadtteil von Bühl. Hier liegt ein wenig bekanntes
Schloss, das Schloss Rittersbach.10 Es ist außerliterarisch der Ort,
den Otto Flake in seinem Roman zu Mittelpunkt des Geschehens
machte.

In seiner Bausubstanz erhält das Schloss Ortenau im Roman
kaum Bedeutung. Als Wohnung bezieht Sparre im dritten Stock
ein Zimmer mit zwei Fenstern, eines davon in östliche Richtung
mit Blick auf Rebhügel und einen bewaldeten Gebirgskamm.
Daran schließt sich wie an der südlichen Seite des Gebäudes ein
Rundturm an, darin ein „Gemach" mit „einen halben Meter
dicken Wände(n)" und „Fensterchen, die man durchgebrochen
hatte"; auch dieser Raum steht Sparre zur Verfügung.

Im zweiten Stock sind die Räume „wahre Säle", auch der
Speiseraum mit drei Fenstern nach Osten mit Blick „auf den


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