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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 151
(PDF, 86 MB)
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Schloß Ortenau" von Otto Flake

Abendwind sich zu regen. Der Heimweg brachte das Schönste der
Fahrt, den Blick auf die Kulisse des Gebirges. Sie war mit blauer
Wasserfarbe über den Horizont getuscht, wir hielten senkrecht
auf sie zu."

Der Blick auf die Landschaft schließt sich am Ende dieses Ausfluges
mit dem Blick auf und in das Schwarzacher Münster und
mit einem knappen Phantasiebild seiner Gründung: „Rodende
Mönche hatten ein Gotteshaus gebaut, als noch Bären in den
Forsten hausten und die Wildarme des Rheins bis zu den Inlandäckern
spülten/'33

Vergangenes, gerade auch der gerade vergangene Krieg, bestimmt
die Landschaft neben ihrer Schönheit. Je näher die Gegenwart
in den Blick des Erzählers kommt, desto mehr zeigt
sich Irritation, und für die Zukunft wird die Furcht deutlich,
dass sie negativen Veränderungen ausgesetzt ist, Veränderungen
, die von der politischen Welt her (und auch von der Seite
der „Württemberger") drohen.

Ein Blick auf die Politik der Gegenwart - „vom Zaun aus"

Die Politik drängt sich nicht nur negativ in die Landschaft. Im
ersten Sommer seines Aufenthalts auf Schloss Ortenau steigt
Sparre eines Tages auf die Burg Windeck über Bühl. Sie war sein
„Lieblingsplatz" geworden. „Die Türme hatten keine anderen
Bestimmungen mehr, als an die Vergänglichkeit zu erinnern;
der Trotz war gewichen, das Idyll eingezogen."

An diesem Tag hat Sparre, zufällig, eine lateinische Ausgabe
der Schriften Vergils mitgenommen. Er erprobt seine Fähigkeit,
den Text zu lesen, aber in der Mittagshitze schläft er ein. Als er
aufwacht, sieht er zwei Männer sich der Burg nähern.

„Am Rand des Blickfelds tauchte Pfarrer Obrecht auf. Auch sein
Begleiter, ein ungewöhnlich kleiner Herr, trug schwarze Kleidung,
jedoch nicht die geistliche. Als sie näherkamen, erkannte ich ihn;
es war der Staatspräsident, in Freiburg hatte ich ihn im Landtag
gesehen. Er fuhr viel im Land herum und war bei den Bauern
beliebt, ein lebhafter und aufgeschlossener Mann [...]."34

Den Namen des Präsidenten Leo Wohleb nennt der Ich-Erzähler
nicht, auch nicht des „Staates", dem er vorsteht, nämlich
das Land Baden, das nach heutigem Verständnis eigentlich aus
dem südlichen Teil Badens bestand.35

Pfarrer Obrecht stellt Sparre dem Staatspräsidenten vor. Dieser
, der nach einer Ausbildung in Klassischer Philologie bis
1947 im Schuldienst und der Schulverwaltung tätig war, äußert


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