http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0156
Schloß Ortenau" von Otto Flake
In der Kreisstadt Bühl
am Montag, 15. Aug. 1949 (Maria-Himmelfahrt)
Grosses Zwetschgenfest
15.00 unr: Großer Festumzug
mit zwetschgenKönigin u. vielen wagengruppen
Anschließend auf dem Turnplatz (Krankenhaus) allgemeine
Volksbelustigung
UergnügungsparH - Musih - Tanz - Sackhüpfen -
Ulurstschnappen
Glückshafen
Vom 13. bis 15. August 1949 in der Stadthalle:
Obst- und Spirituosenschau
Ausstellung in Küferei- und Kellerei-Artikeln
Die Geschäfte sind am mana-Hlmmellahrtstag-nachmittag geöffnet
HiirtiitiiniMii L. Ottern * Cto. Vüfel mtimt l 1M# 1W1
Abb. 9: Plakat
anlässlich des ersten
Zwetschgenfestes in
Bühl nach dem
2. Weltkrieg. ^Sonntag
ist zum ersten Mal
im Frieden wieder
Zwetschgenfest in
Bühl/' (Schloß
Ortenau, S. 27)
Zwetschgenfest wieder erstmals nach der Kriegszeit gefeiert
würde.45
Diese Stelle des Romans ist ähnlich irritierend wie eine Passage
in der Autobiographie Flakes, in der er darauf eingeht, wie
das Novemberpogrom von 1938 in Baden-Baden ablief. Die
jüdischen Männer, deren die SS und die Schutzpolizei am
10. November habhaft werden konnten, wurden von der Polizeidirektion
aus in einem einstündigen Marsch durch die Innenstadt
Baden-Badens geführt, bevor sie in die Synagoge getrieben
wurden.46 Flake berichtet, wie er zufällig „Zeuge des
Umzuges der Juden" geworden sei. Auf die Beschimpfungen der
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0156