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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 173
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Der Schiltacher Schiffer Adolf Christoph Trautwein schreibt seinem Sohn Wilhelm (1871)

Der Ulrich ist gegenwärtig auch in Urlaub biß zum 15. August
. Heute tauft mann dem Rößlewirth schon das 3te Mädchen
.22 Des Ulrich Vetters Adolf23 geht die Nächste Woche in
die Fremde, er ist schon in der Reserfe, und darf ohne Krieg
nicht mehr einrücken.

Schreibe uns recht bald, und auch mehr als sonst.

WWWW

[S. 4] Überhaupt dürftest etwas offener sein, und uns mehr von
deinem Befünden, und deinen Verhälltnißen mittheilen, ob du
auch etwas verdienst und vorwärts kommst oder nicht.

Des Beken seine zwei Söhne im oberen Städtle, welche nach
Siebenbürgen sind24 hat jeder schon f 100. nach Hauße geschickt
, überhaupt alle Flößer welche von hier dort sind, sie
haben per Tag f 1.45.x. Süddeutsche Währung oder auch Oe-
streichischer l.f 85.x; wenn die Leute sparsam sind, so können
sie in 3. Jahren ein schönes Stück Geld vor sich bringen.

Die Gerberey geht hier sehr gut, sie haben immer starken
Absatz, dein Lehrmeister fragt immer nach dir, er sagte mir letzthin
du sollest dich nicht so lange in der Fremde herum schlagen
, du hättest hier Arbeit genug. Ich möchte dir zwar deine
schöne Wander jähre nicht verkürtzt haben, Allein der Ansicht
bin ich doch auch nicht, daß du den Fremden Leuten deine
beste Jugendkraft fast umsonnst zum Opfer bringen sollst, und
die Welt hast jetzt auch zum grosen Theil gesehen, und hast
Gelegenheit gehabt etwas zu lernen und zu erfahren, entweder
zu deinem Seegen und Nutzen, (oder zu deinem Schaden.)

Ich will nun schließen mit der Hoffnung daß dich mein
Schreiben gesund und wohl antreffen möge, wie es uns verläßt,
und grüße dich mit aufrichtiger Liebe

dein Vater
Christoph Trautwein

Deine Schwester Rikele25 laßt

dich noch besonders grüßen, sie geht schon in die Schule
und macht schon wesentliche Fortschritt.

2

IE

Das Briefende. -
Vorlage: H. Harter.


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