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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 180
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180

Martin Ruch

DER EWIGE GARTEN

EIN BUCH DER EINKEHR
VON KURT OFFENBURG

VERLAG DER BÜCH ERGILDE
GUTENBERG / BERLIN 1928

Abb. 5:

Der ewige Garten

Mutter starb bei dem Versuch, der Mann kam vor Gericht,
wurde verurteilt. Das Ende des Gedichtes:

Zwei Polizisten nahmen ihn in ihre Mitte.

Die Richter gähnten. Im Zuhörerraum nervöser Füße Scharren.

Im Flur der Wachtpatrouille dumpfe Tritte.

Er aber dachte: Es ist wohl Menschensitte,

dass ihrem Werk sie Sklaven sind und Narren

und immer noch des jüngsten Tages harren.

(...)

Eine weitere Publikation jener Zeit ist „Der ewige Garten. Ein
Buch der Einkehr. Von Kurt Offenburg/'7

Die Einleitung der Anthologie enthält das Bekenntnis: „Auf
den folgenden Seiten ist der bescheidene Versuch gemacht, das
ewig Gleichartige in der ewigen Verschiedenheit menschlichen
Empfindens zu zeigen: in solchen Dichtungen, in denen der
tiefste und elementarste Zusammenklang des menschlichen
Herzens widertönt - in der Dichtung über Blume und Pflanze.
Das Material ist unerschöpflich, so weit wie die Welt. Die Auswahl
ist nach dem Gesichtspunkt getroffen, daß nicht allzu
Bekanntes, aber auch nicht allzu Preziöses und Abseitiges wiedergegeben
wurde. Dies Buch soll dem arbeitenden Menschen
nach harter Fron etwas vom unvergänglichen und unverlierbaren
Gut geben, das ihm gehört. Frankfurt am Main, Sommer
1928."

Abb. 6: Elf/Zehn,
ein zeitgenössischer
Roman

„Elf-Zehn. Ein zeitgenössischer Roman".8 Die Handlung: Rüben
Erzmann, ostjüdischer Herkunft, ist armer Reisender für eine
Münchner Buchhandlung: „Was schadete es, daß er sich die
Zunge aus dem Hals redete, bis er nach wiederholten Besuchen
, Kümmelmeiers Weltgeschichte' auf Ratenzahlung an den
Mann gebracht hatte ... Es genügte zum Schulgeld für die drei
Kinder, die etwas lernen sollten."

Der Titel „Elf/Zehn" erklärt sich aus einer geschäftlichen
Regel im Kaiserreich und meint das eigentlich nicht selbstverständliche
elfte Freiexemplar beim Kauf von zehn Büchern.
Erzmann macht sich selbstständig, steigt nach und nach zum
Großunternehmer im Bücher-, schließlich auch im Zeitungsmarkt
auf und verdient im Krieg so gut wie in der Republik.
Selten nur kommt der Autor Offenburg auf das Jüdische des
Verlegers zu sprechen: „Erzmann war gläubig in einem fatalistischen
Sinn." Er zieht nach Berlin und engagiert sich dort
im Großhandel mit Büchern, verkauft blendend als Heereslieferant
von Armeelesestoff, für dessen Massenproduktion er viele


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