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„Die Welt, die ich kannte, liegt im Staub" 135
KURT OFFEN BURG
ARBEITERDICHTUNG
DER
GEGENWART
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I'iTKLLAND.VERLAG FRANKFURT A.MAIN
AM>. 7a: Arbeiterdichtung
der
Gegenwart
Abb. 7b: Von KO
signiertes Exemplar,
2013 im Internetbuchhandel
erworben
sehen, des Stammes, des Typus, der Klasse sind. Die Eigenschaften
des alten Volksliedes zeigen sich wieder, wenn wir die
Dichtungen der Männer lesen, die heute aus dem Proletariat
emporsteigen. Das Bildungsmaterial, das sich die meisten von
ihnen in brennender Sehnsucht und unter großen Opfern angeeignet
haben, ist nicht immer nüchtern verarbeitet. Das Gefühl
schmilzt abgegriffene und unverstandene Prägungen der
bürgerlichen Kulut um und erfüllt sie mit neuem Leben/' (S.10)
Für die Sammlung wählte KO nur Dichtungen aus, die „von
Männern des Proletariats, von Arbeitern und Arbeiterkindern
geschaffen wurden". Als Resüme stellte er fest: „Daß die vierte
Klasse, die Klasse der Arbeiter, ihren Anteil an der Gestaltung
der politisch-ökonomischen Welt und schließlich ihre Stimme
in der geistigen Welt, in der Formung der Kultur erstritten hat,
beweist das vorliegende Buch" (S. 14).
Schließlich schrieb Kurt Offenburg noch für eine andere Anthologie
, „Dreitausend Jahre Welthumor"20, die Einleitung: „Unsterblich
wie der Schmerz ist die Freude, und vielartig wie die
Formen der Trauer sind die heiteren Momente des Daseins. Das
Lachen des Menschen kann mehr sein als Glück. (...) Das vorliegende
Buch bringt ein außerordentlich reiches und weit auseinanderliegendes
, seltenes Material an humoristischer Literatur
der ganzen Welt und bietet damit, weit über die nur unterhaltsame
Lektüre hinaus, ein Kulturdokument für die vergleichende
Völkerpsychologie."
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