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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 199
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Irma Goeringer 1 0 Q

(Cüpli im Sinne von Champagnerglas) sagen - gehörte, kann
durchaus angenommen werden. Ob sie sich dieser politischen
Bewegung im Laufe ihres Lebens tatsächlich mit aller Konsequenz
zuwandte, muss heute noch offen bleiben.

Freitod und Nachruf

Die „Literarische Praxis"12 widmet ihr im Jahre 1910 einen kurzen
Nachruf, der hier wörtlich wiedergegeben werden soll: „Die
Schriftstellerin Irma Goeringer in Berlin ist im Alter von dreißig
Jahren freiwillig aus dem Leben geschieden. Die Verstorbene
(...) war zuerst mit einem Herrn Jacoby - Frankfurt am Main -
und in zweiter Ehe mit einem Redakteur der ,Züricher Post',
Jacob Schürfer, verheiratet. Irma Goeringer zählte zu den ständigen
Mitarbeitern des Feuilletons der frankfurter Zeitung'. Zwei
Bücher sind im Verlage von Egon Fleischel Co. erschienen, die
Novellensammlung ,Die letzten Strahlen' und der Roman Rinder
der Seele'. Ihre letzte Arbeit, der Roman ,Schlingpflanzen',
ein Schlüsselroman, der mit widernatürlichen Neigungen behaftete
Persönlichkeiten der Berliner Theaterwelt schildert, entfremdete
sie ihren eigenen Eltern und nächsten Angehörigen."

Die „Schlingpflanzen" erschienen im Verlag Reinhard Piper
(München und Leipzig), welcher erst im Jahre 1904 gegründet
worden war und sich der Avantgarde widmete. Es war genau
jener Verlag, der auch den Almanach „Der blaue Reiter" herausgab
. Der Verlag gehört heute zur schwedischen Bonnier-
Gruppe, und musste sich während der NS-Zeit auf „Unterhaltungsliteratur
" beschränken.

Die letzte Strophe (1904)

Das erste Buch Irma Goeringers erschien im Verlag von Egon
Fleischel und Co. in Berlin. Dieser Verlag ist eher dem Spektrum
progressiver Verlage seiner Zeit zuzuordnen.

„In diesem Buch sind elf Novellen und Skizzen vereint, die
ausnahmslos den Stempel der Eigenart tragen. Die Dichterin
schaut mit klaren, klugen Augen ins Leben und nichts ist ihr
fremd. ... Die Stoffe, die Irma Goeringer aufgreift, entbehren
nicht eines gewissen Reizes, sofern sie mit großer Freiheit und
ohne Zynismus höchst wichtige Phasen des menschlichen Lebens
behandeln. ... Ihr Erstlingswerk sei hiermit aufs Wärmste
empfohlen."13

„Irma Goeringer spielt in ihren Novellen nur eine Seite des
Lebens aus: Frauenliebe. Die aber variiert sie in den zartesten


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